venerdì 11 aprile 2008

MATER ET MAGISTRA

DIE, DIE SICH UNMORALISCH VERHALTEN

Die Seefahrt ist eine von viele Wirklichkeiten das der Mensch und seine Denkweise, in laufe dem Jahrtausend, geformt und geprägt hat.

Ohne die Seefahrt gäbe es überhaupt keine Menschheit, auf jeden Fall nicht in dieser Form und weiß Gott, nicht in diesen Umfang.

Man sagt, dass Seefahrt Not täte, das stimmt sogar, denn Seefahrt ist Handel.

Seefahrt also führt Menschen und Kulturen näher zusammen.

Seefahrt schafft Arbeit und Wohlstand für alle also.

Wirklich für alle?

In seiner Predigt, zum 150 Jahrestag der Seemannsmission zu Bremen, der Seemannspastor Peter Bick sagte unten anderen, dass die Seefahrt nicht nur Wohlstand und Segen mit sich bringt, sondern auch der Tod.

Der Tod, als ausrotte von vielen Volksstämmen und Nationen, kam nicht durch heimatliche Kriege, zwischen den verschiedenen Stämmen dieser Welt, denn solche Kriege, haben noch nie, zu der totalen Vernichtung der menschlichen Rasse geführt.

Damals, solchen Auseinandersetzungen brachte höchstens das Joch der Versklavung und später, die Verschmelzung der besiegten mit dem Sieger mit sich.

Daraus entsprangen neue Völker, neue Kulturen und auch neue Nationen denn solche Auseinandersetzungen damals, bedeuteten niemals die totale Vernichtung und Ausrottung von ganzen Völkern.

Der Untergang viele Völker auf dieser Welt, wurde durch eingeschleppte Krankheiten und aufgezwungene Bräuche durch die europäischen, zu See fahrenden christlichen Konquistadoren herbeigeführt.

Es war ein, auf Leisen Sohlen dahin schleichender Tod, welcher da über Urvölker, dass in laufe vieler Jahrtausende, Naturgewalten aller Art überlebt hatten, herein bracht.

Es war fast wie eine schnelle, tödliche Plage, so schnell und so zielgenau, dass im Laufe einiger Jahrhunderte, ganze Volksstämme, dass um sich zu entwickeln, Jahrtausende gebraucht hatten, von der Bildoberfläche der Geschichte, für immer verschwinden ließ.

Manche von uns nennen so was, die unverfälschte Selektivität von Mutter Natura.

Andere nennen es Evolution, oder Fortentwicklung, viele sagen einfach menschlichen Fortschritt dazu.

Das ist nicht die menschliche Evolution, das ist weder Fortentwicklung oder Fortschritt.

Das ist vielmehr unser Stillstand.

Das ist viel mehr, der Niedergang des Menschen als solche, nicht seiner Entfaltung.

Das Hemmnis der moralischer und christliche Werte, nicht deren Verwirklichung.

Der Rückentwicklung des Menschen, zu seinen bestialischen Instinkten darf nicht als selbst Entwicklung betrachtet werden.

Jenseits von Gut und Böse gib es keine weitere Entwicklung des Geistes, ab da gibt es nur noch maßlosen Trieb und Gier oder besser gesagt: einfaches Vegetieren.

Das ist keine Evolution, das ist Abirrung, das ist her eine, im Namen des Geldes, angewandten Rückgang des schaffenden Menschlichengeistes zu Raubtiern Trieb.

Trieb, der nur durch das blinde Geld und Machtgier einigen wenigen über all den vielen Anderen hervorgerufen wurde, sonst nicht.

An den Tag während seiner Predigt, sprach der Seemannspastor von jenen Timucuan Indianer Volk, das von Spanischen Seeleute, in dem heutigen Florida, zu erst entdeckt und später „zivilisiert" wurde.

Zu jener Zeit schrieb man das Jahr anno Domini 1565, gerade 200 Jahre später, nämlich in Jahre des Herrn 1729, starb der aller letzte dieser Menschen.

Wie seine Mitmenschen vor ihm, auch er starb an eingeschleppte Krankheiten und fremde Bräuche, an Willkürherrschaft und Ausbeutung, durch den zu See fahrenden, christlichen Eroberers.

Das alles geschah natürlich in Name Gottes und des Königs.

Allein auf dem amerikanischen Kontinent, ohne die Verstorbenen der Versklavung und der Verschleppung ganze afrikanische Volksstämme mit zu zählen, kraft dem damaligen zu seefahrenden Zivilisationen aus Europa und dessen Folge, fanden damals um die 40 Millionen Menschen auf brutalste Weise, dem Tod.

Es sieht wirklich so aus das damals die Überlebenden, die Verstorbenen beneideten.

Denn die Krieger auf den Schlachtfeldern starben schnell, manche von denen merkten noch nicht mal, dass sie starben.

Die Überlebenden aber, ihre Frauen und Kinder, die Greise und die Schwachen, sie alle, sei es durch Hunger, oder durch Entbehrungen, sowohl infolge eingeschleppter Krankheiten, als auch durch Misshandlungen, mussten auf elende Weise, einfach krepieren.

Mit dem damaligen geklauten Gold und anderen eroberten Schätzen, legten die so genanten Konquistadoren, das Fundament für unsere heutige Industrie Gesellschaft und den heutigen Infrastrukturen nieder.

Somit bauten sie noch größere Schiffe, um noch mehr ferne Länder auszuplündern und noch mehr Menschen versklaven zu können.

So war die Seefahrt bis Mitte des letzten Jahrhunderts: der Ausplünderung und Zerstörung der Erde dank der Europäischen Seefahrt hatte seit Kolumbus, kaum Sechshundertjahren gedauert.

Heute ist es anders.

Wenn auch heute, währen der heutigen Seefahrt als solches, von vielen als Bindeglied zwischen Menschen und Kontinenten, als Brüche zwischen Kulturen, als nicht wegzudenkende Infrastruktur der modernen Marktwirtschaft betrachtet und mit Recht verstanden wird.

Betrachten viele der Dritter Welt Völker im Gegenzug, die Internationale Seefahrt, als der einzige Weg, von der kollektiven Armut und Elend der Mittellosigkeit sich loszureißen.

Gerade dadurch und wahrscheinlich deswegen aber, werden manche von denen sich verändern und ihre Identität für immer verlieren.

Ihre Lebensweise wird irgendwann für immer verloren sein, nicht weil die heutige Seefahrt als solches, für sie tödlich sei, nein, die Seefahrt ist heut zutage nicht tödlich, die Seefahrt ist unsere alle Lebensader.

Sie werden vielmehr ihre Identität für immer verlieren, weil sie ihre uralten Lebensformen und Traditionen, ihre Lebensweise und Kulturen, mit den unseren vergleichen werden.

Danach werden sie sich von unserer viel bequemeren und illusorischer Scheinwelt blenden lassen, uns nachahmen wollen, und daran, wie jenen Timucuan Indianer, doch letztendlich zugrunde gehen.

Wir, wir werden aussterben, weil wir unsere Lebensgrundlage zerstört haben in dem wir andere Zivilisationen und dessen Habitat, aus blinder Besitzgier, ausgeplündert und zerschmettert haben.

Wir werden aussterben, weil wir es zuließen, dass die Seefahrt unsere Meere und unsere Luft verpestete.

Wir werden auch zugrunde gehen, weil unsere Industrien unsere Erde und unsere Umwelt, langsam aber sicher, für uns alle, unbewohnbar gemacht haben.

Am Anfang waren wir alle unwissend, willig und wissensdurstig.

Später dann, wurden wir unersättlich gierig und nur noch, nach Herrschaft und Stärke, nach Macht und Reichtum strebend, vergasen wir uns selbst.

Und zum guten letzten Schluss, als Bastler, als immer kreativ werdende machiavellistische selbsttäuschende Heuchler, bis zum bitteren Ende, nur noch vervollständigen und hemmungslose Beschleuniger, unseres eigenen Selbstzerstörungsapparates.

Die Seefahrt wird ja als eine unsere Lebensader betrachtet, es ist aber eine illusorische Lebensader, das Wichtigste von allen unserer illusorischen Lebensadern sogar.

Ohne die Seefahrt würden bei uns die Lichter ausgehen, danach würden wir aber ebenfalls aussterben, in diesem Fall aber, nur weil wir das Maß aller Dinge; nämlich die Genügsamkeit, einfach vergessen haben.

Wir kennen keine Genügsamkeit mehr, keine Bescheidenheit.

Wörter wie Nächstenliebe und Gegenseitigkeit sind uns fast zu Fremdwörtern geworden.

Wir sind nur noch am Leben dank der Kraft des Geldes.

Nur unsere Gier nach Besitztum und Macht über den anderen treibt uns voran.

Die Macht über andere zu bestimmen, befehligt unser Leben, danach Handeln wir.

Wir bemessen unsere Stärke, nach unseren Bankkonten und nicht nach dem allgemeinen Wohlstand des Landes und der Allgemeinheit.

Wir jaulen zwar patriotisch, mit Tränen der Rührung, ja, sogar ein Gänsehautzustand überfällt uns, wenn unsere Nationalhymne, zwischen nationale Embleme, in alle Winde, mit Trompeter und Blasmusik, fast theatralisch, in die Welt hinaus geschmettert wird.

Denn die Lust an der Berauschung mit edle eigennützige patriotische Gefühle, die Beharrlichkeit der Selbsttäuschung, die ist mächtiger als der angeborene Instinkt zur Selbsterhaltung.

Unsere Interessen für den allgemeinen Wohlstand, an unsere Bräuche und Traditionen, an das Vaterland und an unsere Geschichte, enden dort, wo unsere Bankkonten anfangen.

Es ist nicht die Angst von einer ungewissen Zukunft, die viele von uns diktiert, kinderlos zu bleiben, denn die Ungewissheit hat mit der Angst nicht gemeinsam.

Die, die es könnten, die Zeugen keine Kinder, weil sie, absurd wie es kilingewn mag, des Leben gierig sind.

Das ist die Angst der Menschen.

Viele von uns sind nicht anders als süchtige Menschen die gefangen in ihrem eigenen Narzissmus, das kein Ebenbild als den Eigenen zulässt, einfach vor sich in Vegetieren.

Unsere blinde unersättliche Gier ist unser Wegweiser, nicht unser Verstand.

Das ist Angst.

Das wahre christliche Leben zu Leben versetz uns insgeheim in Panik, den in Christus zu leben heißt auch mit den anderen Teilen und, das wollen wir nicht.

Darum berauschen wir uns, wir berauschen uns aber nicht, weil wir es schon finden, wir tun es, weil wir Angst haben.

Wir haben Angst zu lieben, die wahre Liebe zu erleben, denn Leben zu geben und mit den andern teilen, heißt ja Lieben.

Darum berauschen wir uns mit Geld, mit Autorität über andere, mit besessener Wollust und halten das Maß aller Dinge, die Liebe als solche, weit weg von uns entfernt und ersetzen es mit Narzissmus.

Viele Betrachten die Seefahrt nicht nur als Zubringer von Wohlstand und Behaglichkeit.

Sie sehen es ja, was der Seefahrt aus vielen von uns und aus unserer Erde gemacht hat.

Sie betrachten die Seefahrt, her als Harald von Zerstörung eigenen Lebensraum, nahezu als Vermittler von Fremden Gebräuche und als quasi Zusteller von Tod und verderben, als Zerrüttung eigenen Lebensart und Tradition.

„Uns hat eure Art von Seefahrt, einen falschen Wohlstand gebracht. Uns hat eure Art von Seefahrt, einen illusorischen Reichtum gebracht. Eure Seefahrt wird uns auch den Tod und die Verwüstung unserer Inselwelt bringen." Sagte mir eines Tages einer unseren Kiribati Matrosen in der Messe des MS NEMUNA, nachdem er mir einige Videokassetten über seiner Inselwelt mitten im Pazifischen Ozean, gezeigt hatte.

Ja, er hatte mir Videos über seine Insel vorgeführt, von seiner Hütte aus Palmenzweige Marke Eigenbau, wo er mit seiner Frau und seine Kinder wohnte.

Er hatte mir Videos von kleinen Dörfern, die den elektrischen Strom noch nicht mal kannten, gezeigt.

Von Menschen die noch nach uraltem Gebrauch vor ihre Hütten, die Fische die sie aßen und nur so viele, wie sie für den täglichen Bedarf brauche, sich aus dem Meer holten.

Er hatte mir gezeigt wie sie, ihre Mahlzeiten in eine Mulde im Sande gegraben, über Heißsteine und gewickelt in Palmblätter, zubereiten.

Er hatte mir Videos von den weißen Stränden gezeigt, von seinem Ozean und seine Freunde, die dort auf Fischfang gingen.

Er erzählte mir von deren uralter Einstellung dem Leben gegenüber, von Taifunen, von den Tsunamis das sein Volk im Laufe des Jahrtausends zwangsläufig erlebt und überlebt hat.

Danach erzählte er mir, wie bekannte von ihm, vom Wind und Seeströmungen getrieben, sechs Monate lang auf einem kleinen Fischerboot in den Pazifischen Ozean von den Winden und Strömungen herum getrieben wurden.

Wie sie doch dank der Fische die sie fingen, überleben konnten und deswegen, ihre Odyssee im Guinness Buch der Rekorde verewigt wurde.

„Das alles haben wir überleb, die Tsunamis, die Taifune und sonstige Naturkatastrophen haben wir durch unsere Art und Weise zu leben, überlebt." Erklärte er mir.

Danach zeigte mir der junge, nachdenkliche Mann Videos von ansteigendem Meeresspiegel und abgespülten Stränden.

Von Meereserosion gefällte Palmen.

Von Salzwasser verseuchten Trinkwasserlöcher.

Von Plastikmüll, von Säcken voll verbrauchter Batterien, von Billig Radios und ausrangierte tragbare Stromgeneratoren, von leeren Schnapsflaschen und von Alkohol gekennzeichnete Männer.

„Siehst du Meister, mein Volk hat im Laufe des Jahrtausends vieles überlebt. Wir haben sogar die Engländer überlebt. Sie kamen, die tauften unsere Welt kurzerhand in Gilbert Inseln um, und da es bei uns, außer uralte Lebensweisheiten und Bräuche, nichts Anderes zu holen gab, ließen die uns in Frieden. Euch und eure Seefahrt, eure Zivilisation, eure Denkweise, ihr alle, alle wie ihr da seid, euch überleben wir nicht. Eure Art von Leben hat viele junge Männer aus meinem Volk verwirrt und angesteckt. Eure Seefahrt und eure Industrie hat unseren Lebensraum ruiniert. Dadurch steigt der Meeresspiegel und meine Heimat wird in absehbarer Zeit als erste von vielen, in die Fluten der Ozeane für immer verschwinden. Das haben wir zum Größenteil nur euch zu verdanken. Mein Heimatland, meine Inselwelt wird in absehbarer Zeit, zu meiner Lebzeit noch, für immer weg sein. Manche Teile von euren Heimatländer aber auch, viele von euch, ihr die vielen, werdet mit uns, die wenigen, auch zugrunde gehen."

Vor einigen Jahren auf dem MS. AMRUM, zwei russische Matrosen sagten mir, dass wir im Westen des Lebens verwohnt seien und daher zu bequem oder zu feige waren, das wirkliche Leben zu leben und zu erleben

Nun hörte ich von einem aus Kiribati, dass das Übel aller Dinge auf Erden, die westliche Zivilisation sei.

In seinen Gedanken ging er sogar so weit uns mit einem Schwarm Heuschrecken das zerstörend von blühendem Feld zum blühendem Feld zog zu vergleichen, wobei nun, wo es kein Feld mehr kahl zu fressen gab, sich selbst, langsam auffraß.

Der Mann aus Kiribati, an Bord des MS NEMUNA, genau so wie die beide russischen Matrosen vor ihn auf der AMRUM hatte mit seiner Behauptung, gewiss irgendwie recht, aber nur zum Teil.

Obwohl ich mir, mit Vorbehalt, zugeben musste, dass wir, die sogenannten Industrienationen, das Maß aller Dinge verdrängt hatten, und daher als die Hauptschuldigen zu betrachten waren. So konnte ich mir nicht verkneifen ihn daran zu erinnern das nicht ich, sondern er mit seinen Freunden die 1,5 Volt Batterien und sonstigen Kram zu sich nach Hause brachte und einführte.

Nicht ich.

Danach machte ich ihn auf die Tatsache aufmerksam, dass ich auf einen der Videos etwas Merkwürdiges bemerkt hatte.

In einer der Sequenzen sah ich, wie er eine Hütte aus Palmzweigen baute, wie jeder im Dorf mithalf und wie schnell, gekonnt und routiniert, sie alle arbeiteten.

Dabei merkte ich, dass den Pfählen, welche die Struktur der Hütte definierten, nicht mit Palmgarn, vielmehr mit gewöhnlichem Plastik-Elektrokabelbinder, das er, zwangsläufig von irgendeinem Schiff mit nach Hause genommen hatte, zusammen verbunden waren.

Daher mahnte ich ihm, dass auch er zu der Homo- sapiens Gattung gehörte und das der drang nach Geld, nach sozialem Ansehen und Annehmlichkeiten, in uns Menschen gleich waren.

Es fiel mir nicht schwer ihn klar zu machen, dass grade auf Grund dieser allzu menschlicher Eigenschaft, er sich an Bord des NEMUNA befand.

Das gerade aus diesem Grund er mit dabei war, seine Inselwelt zu zerstören.

Das nicht nur ich, nicht nur die westliche Welt, wir alle gemeinsam, er selbst hinzu gerechnet, waren dabei, uns allen Selbst zu zerstören.

„Du bist genau so wie wir, denn du machst genau den gleichen Fehler, die wir gemacht haben. Denn du hast auch Blut geleckt und nun willst du mehr davon haben. Du siehst es ja, wo dir das hinbringen wird, du siehst es ja an deiner Inselwelt, an die von steigendem Meeresspiegel abgespülte Strände. An dem steigenden Salzgehalt deiner Wasserlöcher. An dem Müll hinter deiner Hütte. Du machst aber weiter, du fährst immer und immer wieder zu See, du tust das, weil du noch mehr Geld, noch mehr Macht, noch mehr Behaglichkeit für dich haben willst. Wir hier in Westen haben zu spät begriffen was wir, uns selbst und zu dem anderen angetan haben. Mit unserer Besessenheit nach immer höher, immer stärker, immer schnellere Industriekacke, wir haben uns und unsere Welt zerstört. Nun aber, jetzt wo du die Resultate unsere Blindheit siehst, machst du trotzdem weiter mit, warum tust du das?" Fragte ich.

Der Junge augagierten Vorkämpfer zum Erhalt, der eigener heimatlichen Sphäre, wurde, nach soviel eloquenter Argumentation auf einmal still. Es schien mir, so als ob er, all seine berechtigten Vorwürfe an unsere heutige Welt wie eine Seifeblase zerplatzen sah und dass, aufgrund meiner eigenen Vorwurfe an ihn, er mir gegenüber, keine Vorwürfe mehr zu Hand hatte.

Er hatte jedoch recht, denn, vom Entwicklungsgang der Erde abgesehen, wir hatten unser Wissen und Können, nicht zum Erhalt unser Lebensraum eingesetzt. Vielmehr, an Rande diese natürliche Evolution, zu Beschleunigung die für uns tödliche Veränderung unsere Umwelt, ohne uns viele Gedanken darüber zu machen, wesentlich, dazu beigetragen.

„Was hätte ich denn tun sollen, ich wollte zu Hause bleiben, ich wollte so leben wie meine Vorfahren, ich wollte nur Fischer sein, ich bin ja genügsam. Meine Frau aber hatte Musik aus einem Radio gehört. Sie hatte beim Nachbar via Satellit, das Fernseher kennergelernt. Sie hatte zum ersten Mal in ihren Leben das elektrische Licht gesehen und dabei gelernt, wie man mit Warmwasser das Essen zubereiten kann. Das alles wollte Sie, wie all die anderen Frauen im Dorf auch haben und da ich Sie und meine Kinder, über alles liebe, um denen das alles zu geben, bin ich hier. Die meisten von uns können nur zu See fahren, denn das Meer ist ein Teil von uns selbst. Es gibt bei uns mehrere deutsche Reedereien, die einer Seefahrtschule auf eine unserer Inseln aufgemacht haben, so meldete ich mir auch dort und wurde, nach einem Eignungstest, sofort angenommen." Erklärte mir der Junge fast sich entschuldigend.

„Nun mal langsam mein Freund, was sind denn das für deutsche Seefahrtexperten gewesen, die Menschen die sich mit dem Meer von Geburt aus duzt, testen wollten, was sind das überhaupt für Tests gewesen?" Fragte ich volle Neugier, als ich das hörte.

„Das ist eine Reederei aus Hamburg, Meister, die geben uns für ein Jahr Unterricht in Schiffsicherheitskunde. Man lernt uns zu marschieren, stramm zu stehen, man bringt uns bei an Bord eines Schiffes zu Arbeiten. Man erklärt uns die jeweiligen Komponenten die ein Schiff eben zur Schiff machen. Danach gehen wir los. Die vermitteln uns auch an anderen Reedereien, deswegen bin ich hier. Es geht alles über eine deutsche Reederei in Hamburg, oder ihre Mittelsmänner" antwortete er.

„Unser deutsche Lehrerschafft geh sehr hart mit uns um, bei jeder Kleinigkeit werden wir bestraft. Ich habe zum Beispiel in Australien das dritte Steuermann Patent erworben und ich werde später dort weiter zu Schule gehen, solange bis ich das Kapitänspatent erworben habe. Als dritter Steuermann, auf großer Fahrt, bin ich auch schon gefahren. Zu erst beim Japaner und dann beim Australier. Jetzt aber muss ich ein Jahr als Matrose fahren weiter fahren, weil man mir bestraft hat," erklärte mir der junge Mann fast verschämt.

„Wieso bestraft? Warum hat man dich bestraft? Wer hat dich bestraft und vor allem, warum bist du bestraft worden?"

„Zu jener Zeit, führ ich als dritter Steuermann auf einem deutschen Frachter unter Panama Flagge und der Herr Kapitän, war aus Deutscher. An dem Tag hatte ich meinen Geburtstag, ich hatte es vergessen das ich an dem Tag Geburtstag hatte, meine Fremden an Bord erinnerte mich aber daran. Es ist bei uns Brauch das dem Geburtstagskind mit seine Freunde etwas Trinkt, und daher ich hatte kurz vor Wachablosung nur ein einziges Bier getrunken, wirklich nur ein Bier. Gleich darauf ging ich auf Wache. Der Kapitän roch das Bier und verwies mich wegen Trunkenheit von der Brücke. Der hatte mich fast ruiniert, ich wurde im nächsten Hafen abgelöst und nach Hause geschickt. Nur durch meine Freunde an Bord konnte ich Monate später beweisen, dass ich wirklich nur ein Bier getrunken hatte. Der Herr Kapitän und Schulleiter in meiner Heimat, wollte mir sogar das Patent wegnehmen."

„Wie hieß das Schwein, kannst du dich an den Namen, diesem so genanten Kapitän erinnern?„

„Für uns war er nur der Herr Kapitän, sein Name aber war Herr Fischer, glaube ich. Er sagte mir, dass ich nun für ein Jahr als Matrose auf Kümos in Deutschland mich bewähren müsse, sonst würde er mir das Patent wegnehmen."

„Weder so ein Scheißkapitän, noch irgendeinem Sklavenhändler aus deiner Vermittlungsagentur in Deutschland kann dir das Patent wegnehmen. Nur das australischer Wasser- und- Seefahrtsamt kann das tun und das auch noch nur nach einem Gerichtsbeschluss, sonst niemand," erklärte ich ihm.

„Die deutschen Reedereien haben es aber bezahlt," erwiderte er leise.

„So viel Geld hatte ich nicht, wir sind Arm, wir lebten nur von dem Meer und unsere Palmen. Mein Patent gehört denen, bis ich meine Schulden zurück bezahlt habe, so steht es ins Vertrag, ich hab’s aber fast geschafft, danach bin ich frei." Fügte er dann leise hinzu.

Verdammt noch mal, der junge Mann sagte mir genau das: "Danach bin ich frei" und ich fühlte wie ich vor Scham rot anlief.

So weit sind wir also schon, man versklavt in Name der Entwicklungshilfe der Vereinten Nationen, der UNECFEA und des Commonwealth, für das wohl einiger deutsche Reedereien.

„Persönlich kann ich mir kaum vorstellen dass deutsche Reederein teure Schulgänge in Australien oder Neuseeland für euch bezahlen, vielmehr glaube ich, dass dieses Geld aus dem Topf dem Topf der vereinigten Nationen kommt. Kann ich dieser Vertrag sehen, hast du ihm bei dir?" Fragte ich erwartungsvoll, voller Wut auf den Bastarden, die es gewagt hatten, eine Art moderne Sklaverei, unter und mit dem wohlwollenden Schutzmantel der VDR.

Den Vertrag hatte er nicht bei sich gehabt, jedoch er versicherte mir das es noch mehr Junge Männer aus Kiribati, so wie er, solche Verträge unterschrieben hatten.

„Die bezahlen alles, wir bekommen auch genug Geld, damit wir unsere Familien ernähren können. Später zahlen wir es in Raten zurück," hörte ich noch, wie der junge Mann aus Kiribati mir sagte, aber nur halb, ich hörte nur halb zu, weil ich, obwohl ich maßlos verärgert war, doch lachen musste.

Großer Gott habe ich da aus voller Kehle über uns alle lachen müssen.

Es ging nicht anders, ich musste lachen, ich lachte über mich, über ihn, über uns alle, über unsere kurzsichtige Einfalt und über die maßlose unverschämte Unersättlichkeit, mancher Verband deutsche Reeder Amigos.

„So sieht bei euch die moderne Eva des alten Adams aus, also. Die alte Sau die hat sich sogar getarnt und sich in eine VDR-Reederei umgewandelt. Sie hat sogar ihren Namen geändert, die nennt sich nicht mehr Eva, stattdessen nennt sie sich nun VDR- Mitglied. Wie damals aber, wie ein Apfel aus Evas Hand für Adam und uns allen zu Verhängnis wurde, so wurden einige deutsche Reedereien für dich zum Schicksal, mein Junge. Wie du siehst, die Geschichte wiederholt sich doch in der Geschichte, damals soll es ein Apfel gewesen sein das dem Adam zum Fall brachte. Bei dir waren es einige deutsche Reeder, Warmwasser zum Kochen ein Radio und ein Fernsehgerät. Das ist technischen Fortschritt, das ist Evolution, um dir die Wahrheit zu sagen mein Freund, mir ist die Eva von damals viel lieber gewesen. Desto Trotz, ihr solltet das den vereinigten Nationen in Washington und dem Commonwealth in London melden was manche VDR- Mitglieder mit euch treiben grenzt ja fast, oder es ist ja schon eine regelrechter Sklavenhandel."

Er schien für eine kurze Weile verwirrt zu überlegen was ich wohl damit meinte.

Sein Gesicht war gespannt, er dachte vielleicht, dass ich ihn auslachte oder verspottete. Dass ich mich möglicherweise, über seinen, in den Fluten des Ozeans sinkende Inselwelt lustig machte. Dann aber entspannte er sich wieder, langsam dämmert es in ihn hinein auf was ich hinaus wollte und fing selbst an zu lachen.

„Das werde ich meine Frau erzählen Meister, die Frauen sind also an allem schuld, die Frauen und den Apfel damals, dem VDR und dessen Sklavenhändler heutzutage, denen haben wie unsere Misere zu verdanken also."

„Nicht nur das, wenn auch die heutigen Konquistadoren sich heute anders als damals nennen, dessen Ziele sind aber immer die gleichen, nämlich, sich zu bereichern durch Ausbeutung und Versklavung von anderen Menschen.„

Von Vereinigungen mit dem Zweck von kriminellen Machenschaften, die in der Sprache der Wissender und der Weisen, ehrenwerter Gesellschaften, genannt werden, hatte ich schon gehört.

Von Irreführung der vielen durch TrickreichebErlässe und Verordnungen von Ministerial Beamten auch.

Von der Apathie und Angst der vielen, oder besser gesagt, von dem phlegmatischen Furchtsamkeiten, des Denkens und des Handelns, der Masse, insbesondere dann, wenn es darum geht sich aus der Anonymität der Gruppe abseits zu stellen und den eigenen Standpunkt, die eigene Wahrheit also, Gehör zu verschaffen, ebenso.

Man nennt heute die Kunst die Massen zu beeinflussen um sie besser in die Irre zuführen und in einer sehr heimtückische, erbarmungslose, sterilen Welt ohne Mitgefühl oder Mitleid anzulocken: Globalisierung oder Moderne Marktwirtschaft.

Vor allem geht es aber die Menschenmassen, zu Selbstverherrlichung anzuspornen.

Ihr Denken so zu meißeln, dass sie am Ende alle glauben, einen eigener Willen zu haben, und das Maß alle Dinge zu sein.

Lasst den Menschen immer glauben das Sie selbstständig und autonom, willensstark und gerecht sind.

Lass sie glauben dass sie frei handeln und denken können, denn dann, und nur dann, sind sie manipulierbar.

In dieser Modernen Zeit, der Machtwillen den Wenigen über den vielen kann man ohne Weiteres, als demokratische Diktatur bezeichnen!

Wahlweise aber auch: Selbsttäuschung der vielen durch Induktionsdenken.

Je nach Bedarf aber auch: Eigennützige geistige Trägheit der Hammelherde.

Oder viel Volltreffliche: Gehörsame ichsüchtiger Selbsttäuschung!

Oder Narzissmus, nicht wahr?

Selbstsucht also.

»Nicht die Frauen mein Freund, nicht der Apfel, wir sind an allem Schuld. Wir und nur wir allein, denn wir hätten es besser wissen müssen und die Finger von euch lassen sollen. Noch nicht mal jetzt wo unser Lebensraum, so wie jetzt deine Inselwelt, langsam aber sicher am Verschwinden ist, sind wir uns einig: Wir streiten uns immer noch, und während wir von Tag zu Tag nur noch mehr Macht und noch mehr geldgierig werden, versinken unsere Länder unter unseren Füßen hinweg in den Fluten des Meeres. Man wird dich, deine Familie und dein Volk nach Australien oder Neuseeland übersiedeln, die VN haben dafür schon ihre Programme fix und fertig zur Hand. Es wird alles strategisch uns stabsmäßig vorgehen. Ihr werdet, noch nicht mal nasse Füße bekommen, « erklärte ich ihm.

»Interessant wird sein zu sehen, wie ihr dann manchen euren damaligen sogenannten Wohltäter in eure neue Heimat empfangen werdet," sagte ich zum Schluss noch mehr lachend.

„Um Gotteswille Meister, wir sind Christen, wir sind doch keine Kannibalen für den Rest, meine Enkelkinder werden mit euren wertlos gewordenen Akten, kleine Papiertüten und bunten Hüttchen basteln und mit euren Diamanten, werden sie Murmel spielen. „ Erwiderte er eiskalt lächelnd.

„Wir werden denen aber nicht beibringen wie man ohne elektrischen Strom, ohne Computers und ohne Supermärkte an Leben bleibt, von uns werden die es nicht erfahren, entweder die lernen es von selbst, oder sie werden alle verhungern." Fügte er noch knallhart hinzu.

Mittlerweile es war kurz vor Mitternacht geworden, der jungen Steuermann aus Kiribati der wegen die deutsche Zucht und Ordnung, vom dritten Steuermann auf Großer Fahrt für eine Weile, der erbärmliche Willkür einer deutschen >Argonuten< wegen, als Matrosen fahren musste, sammelte seine Videos und ging schlafen,

Dort in der Mannschaftsmesse an Bord des MS NEMUNA, rauchte ich noch eine Zigarette, und trank mein Kaffee aus.

Bevor ich dann schlafen ging, drehte ich noch eine letzte Erkundungsrunde in Maschinenraum und machte gleich danach, auch Feierabend.

Saludos VDR Amigos, saludos

Gladio.