venerdì 4 giugno 2010

DIE MACHT DES CHARISMAS

Neulich, außerhalb der Seefahrtsthematik, schrieb ich auf dem Blog von Marista Urru in Italien (www.maristaurru) meinen LETTER FROM GERMANY n°. 11 über die Ideale der Menschheit und das Verschwinden von wahren richtigen Persönlichkeiten, zum Beispiel in der Politik.
Von Menschen, die man wählen oder denen man als Vorbild einfach folgen und zuhören möchte − ich wusste nicht, wo mich das Ganze hinbringen würde, am Ende kam Folgendes dabei heraus:

Hallo Marista,
hast du auch gemerkt, dass auf dieser Welt die wirklich charismatischen Leader und idealen Befürworter verschwunden sind?
Wo sind denn all diejenigen geblieben, die fähig waren, nur mit ihrer Präsenz oder mit einem einfachen Gruß die Massen zu mobilisieren?
Menschen, die mit ihren Reden und ihrem Charisma in der Lage waren, Millionen von Menschen zu berauschen, für ihre Ideen zu begeistern und zu gewinnen?
Die, die in der Lage waren, die Massen vibrieren, pulsieren oder einfach nur auf eine bessere Zukunft hoffen zu lassen?
Ist Fiedel Castro wirklich der allerletzte?
Die anderen, die noch lebenden Tyrannen der politischen Macht, wie der verrückte aus Teheran oder der Nordkoreaner zum Beispiel, sie bewegen gar nichts, im Gegensatz zu Fidel Castro − sie bestellen sich das jubelnde Volk.
Fidel Castro braucht keine applaudierenden Massen auf den Straßen von Kuba anzuordnen, das Volk kommt freiwillig zu ihm, genauso wie sie zu Che Guevara oder Ho Chi Ming oder in krassem Gegensatz zu Mahatma Gandhi oder zu Nelson Mandela gingen.
All diese Persönlichkeiten brauchten sich keine Zuhörer zu bestellen, es war das Volk, das ihnen freiwillig folgte und das bereit war, von deren Ehrbarkeit angetan, auch eventuell auf Gedeih und Verderb zu folgen.
Ist es möglich, in einer Welt ohne Ideale zu leben?
Was für eine Menschheit würden wir vorfinden, wenn die großen charismatischen Leader wirklich aussterben würden?
Eine Menschheit ohne Ideale wäre meiner Ansicht nach noch nicht mal existenzfähig, ohne ein Ziel, eines, das den Weg dorthin zeigt, würde auch die Hoffnung fehlen und der wahre Homo sapiens hätte somit keinen Grund zu sein.
Ohne Hoffnung hätte der Mensch als solcher schlicht und einfach keine Daseinsberechtigung, wofür denn auch, für was?
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass eine Menschheit ohne Ideale und ohne Hoffnung in ein paar Generationen einfach aussterben und für immer verschwinden würde.
Ohne Menschen, die in der Lage sind, die Menschen zu Taten zu motivieren, würden unsere wahren Infrastrukturen nach und nach implodieren.

Einer dieser Männer hat sich gerade vor ein paar Tagen aus dem öffentlichen Leben und der aktiven bundesrepublikanischen Politik hier in Deutschland zurückgezogen.
Er ging in aller Ruhe, ohne großes emphatisches Getöse nach einer kurzen Abschiedsrede und einem umarmenden Gruß an seine Mitstreiter und Parteifreunde.
Er verabschiedete sich von der Partei, die er mit seinem Charisma und mit Persönlichkeit bis in den Bundestag gebracht hatte, indem er sie sogar bei der enttäuschten und versprengten Wählerschaft der SPD als säkulare Säule der Politik Deutschlands und Europas schmachhaft und salonfähig gemacht hatte und fast alle in DIE LINKE führte.
Dank seines Wirkens ist DIE LINKE nun fest im Sattel im Bundestag und in den Landesregierungen vieler ostdeutscher Länder.
Mit seinem Wirken hat er es sogar geschafft, die nationale und europäische Politik der Bundesregierung zu beeinflussen, indem er die CDU mit vom Sockel stieß und mithalf, der Bundesregierung die Mehrheit im Bundesrat streitig zu machen, in die Minorität zwang.
Ich spreche von Herrn Oskar Lafontaine und DIE LINKE, die von nun an keineswegs eine provinzielle Partei mehr ist.

Politisch starb Oskar Lafontaine vor vielen Jahren, er starb gekillt von dem Usurpator politischer Ideale, der, wie Brutus den Cesar killte, auch die SDP und Rudolf Scharping als Verteidigungsminister von ihm gekillt wurden.
Ich spreche nun von dem Altbundeskanzler Gerhard Schröder oder, besser gesagt, von der Personifizierung der Negation des positiven Charismas, dem Antichrist des sozialen Sozialismus, besser bekannt als Despotismus, ich rede von demselben Mann, der von dem Kanzleramt, als die Wählerschaft ihn für seine Politik „ad personam“ fast rabiat aus dem Büro des Bundeskanzlers wegjagte und ihn, als Altbundeskanzler auch noch in den Dienst von Vladimir Putin sich stellte, fast aus den Geschichtsbüchern der SPD und der Bundesrepublik Deutschland ausradierte.
Vielleicht fehlt den Linken in Italien ein charismatischer Mensch wie Oskar Lafontaine, der in der Lage wäre, eine Mitte-Links-Koalition von Vollidioten wie in Rom endlich zur Vernunft zu bringen.
Jede Demokratie braucht eine kompakte Opposition und nicht eine Bande schnatternder eigennütziger Querdenker und zwielichtiger Opportunisten, wie das italienische Parlament sie heutzutage vorweisen kann.
Die positive Kraft der charismatischer Politiker misst man an ihren Taten, aber das Potenzial von dem politischen Charisma von Oskar Lafontaine, so verdeckt von seinen politischen Tiefschlägen, wie er war, das konnte man nur auf dem zweiten Blick erkennen.
Sein Pech war, im falschen Moment den falschen Parteifreund und Mitstreiter in einem Gerard Schröder gefunden zu haben und genauso wie er, Rudolf Scharping und die gesamte SPD.
Oskar Lafontaine, der hat keinen Volksauflauf verursacht, er hat nicht mit jubelnden Menschenmengen die Plätze und Stadien des Landes gefüllt, er hat vielmehr die gesprengten und verängstigten Wähler der SPD motiviert und an die Wahlurne gebracht und somit eine Wende in der Innen- und Außenpolitik der Bundesregierung herbeigeführt.
Wenn das nicht die Kraft des Charismas sein sollte, dann, bitteschön, was ist denn dann Charisma?
Nun ist „DIE LINKE“ am Zug und den Baum, der Oskar Lafontaine aufblühen ließ, nicht aussterben zu lassen.
Ciao
Franco.

P.S.:
http://www.maristaurru.com/index.php/Nonna-Ada-in-Cucina/
Wer etwas Italienisch versteht und einfache Hausmannskostrezepte aus Sardinien und nicht nur ausprobieren möchte, der findet sie hier.

sabato 1 maggio 2010

A SEAMEN'S LIFE

ONE OF US.

Vorige Woche und zum dritten Mal in einem Jahr habe ich ein und der selber spanischer Kollege ins Krankenhaus begleitet.
Er wurde zum dritten Mal operiert und in einigen Monaten steht ihm ein vierter chirurgischer Angriff noch bevor.
Am Ende seinem persönliche „via Dolorosa“, die seit Anfang Juni letzten Jahres dauert, wird er vier schwere OPs überstanden und hinter sich gelassen haben und nach ärztlichem Ermessen wieder gesund und für die Seefahrt einsatzbereit sein.
Unten den gegebenen Umständen aber wird der nun fast 58-jährige Mann kein Schiff mehr bekommen, sodass er voraussichtlich fast zwei Jahre lang Arbeitslosengeld beziehen wird, später eventuell Hartz IV.
Das ist das normale Prozedere, die „via Dolorosa“ eines älteren Seemanns, der krank wird und 60 ist und kein Schiff mehr bekommt.
Es ist aber nichts Neues und es bezieht sich nicht nur auf und gilt nicht nur für Seefahrer.
So was passiert tagtäglich unter bundesrepublikanischem Himmel.
Es ist ja fast zur normalen Administration geworden, dass nach mehr oder weniger langer Krankheit oder warum auch immer, Seeleute, die meistens aus wirtschaftlichen Gründen als nicht mehr tragbar gestempelt worden sind, einfach entlassen und mit billigerem Personal aus dem fernen Osten ersetzt werden.
Auch Jüngere wohlgemerkt, auch junge gesunde deutsche Schiffsoffiziere werden nach der Erwerbung des Kapitäns- oder leitender Ingenieur-Befähigungszeugnis entlassen und in die Verdammnis der Arbeitslosigkeit gejagt, nachdem sie durch sogenanntes Billigpersonal aus dem Osten Europas oder, weil auch die Osteuropäer, langsam zu teuer werden, aus dem fernen Osten ersetzt wurden.
Der Tag wird aber kommen, wo die Amigos des VDR sich im eigenen Haus nach Seeleuten umsehen müssen und keine finden werden, zumindest nicht die „up to date“ breite Masse, die sie suchen werden.

Interessant ist in diesem Fall nur die Entwicklung der Geschichte unseres spanischen Kollegen, der seit fast einem Jahr mit uns in den Katakomben der ersten Etage des Seemannsheims in Bremen wohnt, wo wir, die Glorreichen 14, immer noch mit wechselnden Mitgliedern, aber immer noch zu strammen 14 wohnen.
Er war gerade eben nur vier Monate lang im Dienst einer ostfriesischen Reederei und zum ersten Mal überhaupt an Bord eines deutschen Schiffes, das unter dem zweiten deutschen Seefahrtregister fuhr und zwischen Portugal und den Azoren, im Containerfeederverkehr pendelte.
Nach Ablauf des vierten Monats trat er, wie in seinem befristeten Arbeitsvertrag vorgesehen war, seinen wohl verdienten Urlaub an.
24 Stunden vor dem Ablauf seines Urlaubs, der ihn praktisch zum Arbeitslosen gemacht hätte, falls er nicht wieder an Bord hätte einsteigen können, wurde er plötzlich krank und musste ins Krankenhaus noteingeliefert werden, wo er auch sofort notoperiert wurde.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Wie in einem medizinischen Karussell begleitetet ich ihn von Spezialisten zu Spezialisten und die gesamte beispiellose Maschinerie des deutschen Gesuchtheitswesens setzte sich in Bewegung, um seinen Arsch zu retten.
Manchmal zweifelte ich, dass er durchkommen würde, ich hatte mich aber in seinen Fall verbissen, zumal sein Zwillingsbrüder zwei Jahre zuvor, und auch noch in derselben Bude, wo er nun wohnte und fast an derselben Krankheit wie er, im Krankenhaus verstorben war, und ihm hoch und heilig versprochen, ihn, falls nötig, bis an das Tor des Krematoriums zu begleiten.
Danach aber hätte er mich in aller Ruhe und kreuzweise am Arsch lecken können, denn den Rest des Weges bis in die Hölle, den hätte er gefälligst alleine gehen müssen, denn so weit, dass ich ihm auch noch in die Hölle folgen würde, um ihm dort als Dolmetscher beizustehen, so weit geht meinem nächsten Liebe nämlich auch wieder nicht.
Schmunzeln musste ich vor Kurzem, als ich merkte, dass ich während der letzten 10 Monate mehr Zeit in Krankenhäusern und bei Ärzten mit dem Fachgenossen verbracht hatte als in meinem ganzen Leben, denn, Gott sei wirklich gedankt, ich bin noch nie ernsthaft erkrankt geworden.
Nichtsdestotrotz, der Anblick so vieler kranker Menschen und so viel Leid hat mein Blickfeld für die Nöte und Sorgen anderer Menschen erheblich sensibilisiert und aus mir einen besseren und aufmerksamen Zuhörer für das Leiden der anderen gemacht.
Es ist aber nicht die Einstellung des Idealismus dem Nächsten gegenüber, die ich hier erläutern möchte, vielmehr die Frage, wie es dazu kommen kann, dass die Amigos des Verbandes der Deutschen Reeder sich erlauben können, trotz wachsender Arbeitslosenzahl hierzulande, im Ausland, egal wo, nach Arbeitskräften zu suchen, während die eigenen in der Trostlosigkeit des sozialen Limbo von Hartz IV vegetieren müssen.
Unser spanischer Mitbewohner verdiente auf See als zweiter Maschinist 4.400 € monatlich, hinzu kamen monatlich 14 Tage Urlaub, ich glaube kaum, dass es arbeitslose Maschinisten hierzulande gibt, die für so eine Heuer nicht zur See fahren würden.

Gottlob konnte unser Mitbewohner gerettet werden − vier schwere chirurgische Eingriffe in einem Jahr mit all den Spezialisten und sonstigen Unkosten, Rehabilitationsklinik inklusive plus über 1.300 € monatlich, gegenüber gerade eben sechs Monate Krankenkassenbeiträge sind kein Pappenstiel.
Es ist nur wieder mal der Beweis, wie gewaltig und flexibel die Krankenfürsorge unabhängig von Nationalität und Hautfarbe der Menschen hierzulande ist.
All dies aber soll nicht die Tatsache verschleiern und über die Notwendigkeit hinwegtäuschen, dass es höchste Zeit ist, dass die Politik sich mit dem Freibrief, den sich die Amigos des Verbandes Deutscher Reeder selbst ausgestellt haben, über die Infrastrukturen der Bundesrepublik Deutschland nach Herzenslust frei zu verfügen und so schamlos auszunutzen, indem sie, von einer Seite nach Subventionen, verdeckt durch den schamlose Steuerermäßigung des zweiten deutschen Seefahrtregisters schreien, während auf der anderen die Allgemeinheit auch noch für ihre legalisierten Schandtaten aufkommen muss, einen Riegel vorschiebt.
Unwürdig, wenn nicht kriminell, ist auch das allgemeine Prozedere der ehrenwerten Herren unseren asiatischen Kollegen gegenüber, die sofort in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden, sobald sie krank werden und wie Pontius Pilatus sich die Hände in Unschuld waschen, indem sie schamlos auf spezielle Verträge zwischen dem Verband Deutscher Reeder und dessen Sklavenhändler auf den Philippinen, auf Kiribati oder sonst wo, verweisen.
Wobei hier vermerkt werden muss, dass die ITF, jene internationale Transportgewerkschaft der Seefahrt, die deutsche Flagge unter diesen Voraussetzungen zu den Billig- oder Piratenflaggen, zusammen mit Liberia, Panama, Vanuatu und Sri Lanka und anderen Bananenrepubliken, zählt.
In diesem spezifischen Fall man spricht nicht von irgendeinem Seefahrtregister, man spricht von Deutschland, okay?

Wir in den Seemannshäusern dieser Welt wissen nicht alles, wir wissen nur vieles und das ist sehr viel, wir haben sogar, falls nötig, Wege, nachzuforschen, denn „as a matter of fact“ haben wir Freunde und Kollegen fast überall, fast in jeder Reederei, in jeder Schiffsagentur, und wenn nicht gerade Freunde oder ehemalige Kollegen, dann eben ehemalige Saufkumpanen und das sowieso von Haus aus, okay?
Also versucht uns bitte nicht einzuschustern, ihr macht euch nur lächerlich dabei.
Okay? Okay!
Saludos, Amigos.

martedì 6 aprile 2010

DIE REISE

Aus "DER FALL MS:EL CASTILLO" ISBN 3-86516-375-0



….Die wahrhaft lustige Party fing erst am nächsten Nachmittag gegen 18 Uhr an, als den beiden Inspektoren aus Holland bei uns am Bord kamen.
Keiner der beide schien sich außerordentlich für das Schiff zu interessieren, die fragten noch nicht mal, warum wir im Dunkel saßen.
Die Tatsache, dass am Bord kein Licht brannte, schien für dem beiden, kein Problem zu sein, den sie waren nur gekommen um uns die zu See Fahrenden wie die Seereise ihrem Vorstellung zu folgen, hätte verlaufen sollen, sonst nichts.
Also, wir, den zu seefahrenden Helden, samt Ratten und Klabautermann, nachdem wir, die zusätzlichen Brennstofftanks im Laderaum eingebaut hatten, sollten nur so viel Brennstoff hier in Sousa Bunkern, um mit dem Schiff nach Port Said in Ägypten verhohlen zu können. Dort, wo man schon auf uns wartete, hätte man uns voll gebunkert und von dort aus, durch dem Suez Kanal sollten wir dann, bis nach Oman Fahren, dort angelangt, würde man erneut, voll Bunkern würde.
Dort hätten wir auch unsere Ladung an Bord genommen.
Unsere Fracht bestand aus 300 Tonnen leichte Parabellum Waffen und Munition.
Meine Fresse, der Typ hatte in der Tat, Parabellum gesagt, laute geklauten oder sonst wie abhandengekommenen Flinten, aus General Norman Schwartzkopf kleiner Spaziergang durch Kuwait und dem Irak.
Wahre Freude kam bei mir auf, als ich hörte wie der Rest unsere Seereise hätte verlaufen sollten, denn der Extravagante Mosaik kam langsam so zusammen wie ich es mir neulich, auf dem Kartentisch auf der Brücke vorgestellt hatte und der Kapitän, uns schon angedeutet hatte.
Von dem Tankerhafen aus also wären wir weiter nach Osten gefahren bis an der Küste Indiens, von wo aus, wir die zu Seefahrenden, mit einem Elegante Scharfes 90° Schwung nach Steuerbord weiter nach Süden hätten fahren sollen.
So, von dort aus, immer hübsch geradeaus wären wir dann, ganz weit nach unten, immer schön dem Weg der 70. Längengrades entlang bis zur dem 40. Breitengraden, auf dem andere Seite der Globus, Down Under so zu sagen, nur etwas weiter nach rechts, weiter gedackelt.
Dass man im fachkundigen Kreisen, diesen 40, Breitengraden vorm antarktischen Polargebiet, auf Grund der Mörderischwetter die "Roaring Forties" nannte, hatte keinem diesen Vollidioten gehört oder geahnt, ansonsten hätte die zweifelsohne die Klappe gehalten.
Ich kannte diesem Gebiet aus meinem Tanker Fahrten aus, daher war es mir bestens bekannt, und ich musste mir krampfhaft zusammen nehmen, um denen nicht ins Gesicht lauthals, zu lachen.
Bei dem 40. Breitengrade dann, mit noch Mals einem eleganten Schwung von 90° nach Steuerbord und nach Sir Chichester spüren, wir, die Sagaumworbenen zu Seefahrenden, falls noch am Leben, diesmal westwärts, mit die über 30 Jahren alte El Castillo die nur noch vom Rost und die Hand Gottes zusammengehalten wurde, gegen die herrschenden Winden und stürmischen See gehend, hätte, weit weg von Schuss jegliche Zivilisation und indiskreten Radar Augen der Küstenwachen, die äußerste Süd Afrika spitze in einen abstand von mindestens 200 Seemeilen passieren sollte.
Danach, was mir äußerst vernünftig erschien, denn ansonsten wären wir glattweg bis zum Kap Horn gefahren, hätten wir wiedermal sehr elegant und gekonnt, um 90 Grad nach Steuerbord drehen müssen.
Man oh man, ich spürte langsam, dass bei diesem Ewigen ständig Recht um Kontinente und Weltmeeren drehen, wie mir langsam auch dem Kopf drehte und wie ich, was mir noch nie in Leben geschehen war, langsam seekrank würde.
Es nützte aber alles nicht, Seekrankheit hin oder her, um nicht am Nordpol zu gelangen, hätten wir dann, bei Gibraltar angelangt, nochmals, am einem nach unser Schiffsname, nach BESATZUNGSZAHL und art der Ladung, an unsren Ausgang und was noch am wichtigsten war, weil eine UNO-Blockade gegen Jugoslawien, am unserem Bestimmungshafen in Mittelmeer, total uninteressierten, Gibraltar Traffic Control vorbei, um mit 90° nach Steuerbord um die Kurve gehen um dem von uns allem, längst hersehnte triumphaler Einzug im Mare Nostrum, voll beladen mit Parabellum Flinten für die Bosniaken zu vollziehen.
Dem Rest, im Anbetracht den Bisherigen Geleistetes, wäre ja ein Kinderspiel gewesen, denn, kurz nach Malta, oder grade vor dem Otranto Kanal, zwischen Italien und Albanien, unten dem Augen verschlafenen UNO Radar Beobachters und den blinde Hubschrauber Fliegers.
Unbemerkt von den Küstenwachen Motorboote der Italiener und Kriegsmarine der halben Welt, die um die Zeit, gerade jeder Quadratzentimeter dieses Gewässers unten schärfste Beobachtung hielten, wir, dem unerschrockenen zu Seefahrenden und Meisters UNO Blockadebrechers, hätten dann, umringt von einer Schar kleine Fischerboote, all die Parabellum Flinten in ihrer Fischräumen umgeladen.
Von einem der Skipper eine der Fischerboote hätten wir dann unserem Geld erhalten, und mit unserem Schiff dann, weiter bis vor die Küste Sizilien gedampft, und dort, bei Nacht, den alten und abgekämpften El Castillo, in 3000 Meter Wasser, ersofften.
Danach, mit dem Zodiac Schlauchboot mit Außenborder, der ebenfalls im Port Said am Bord gekommen gewesen wäre, wären wir so schnell wie möglich am Land Fahren, von wo aus, jeder für sich, seiner eigener Weg, wie wahren Meeresfreischärler, zurück in die Heimat hätte finden sollen..
So im etwa, nach all den Andeutungen der letzten Wochen, so hatte ich mir die Reise auch vorgestellt, aber ins geheim, nicht wirklich daran geglaubt, denn ich wollte Wahrscheinliche es einfach nicht wahr haben, dass auf dieser Welt, Seefahrers geben sollte, die mit den alten El Castillo, so eine Reise Planen oder durchführen wollten.
Nun war es aber amtlich, und ich musste mir zugeben, dass ich mir, in meiner Haut nicht wohl füllte.
Das Unwohlsein in mir, bezog sich nicht auf die Tatsache, dass nach vorsichtigeren Schätzungen, den beide Inspektoren zusammengezählt, gut, und gern um die 20 Jahre Knast alt waren, denn, das war für mich uninteressant.
Der Fakt, dass unsere Eumel, auf Grund sehr dringend Geschäften und Terminen nicht mit uns mit, fahren könnten, war auch neben Sache, denn im Grunde genommen, jedem, aber auch jeder Trottel dieser Welt, der in die Lage gewesen wäre, Links vom Recht zu unterscheiden, der wäre auch in die Lage gewesen so eine Reise zu Argonutisieren, und erfolgreich zu Ende zu führen.
Was am dieser ganze Story mir nicht gefiel, war viel mehr die Tatsache das am Ende der Reise, das Schiff vor der Küste Sizilien, hätten versenken sollen.
Das war, was mir stank: Unser unvermeidlichem Ende am Grund des Mare Nostrum, und der ist am manchen stellen über 3000 Meter Tief.
Mehr nicht.
>Verdammt viel Wasser, auf, einen einfachen Seemannsarsch<, dachte ich.
>Viel zu viel Wasser Großer Meister und sehr ungesund sogar<, hätte mir Bernt, bestimmt darauf, geantwortet.
Dieses Mal zu meinem Erstaunen, anstatt wie immer fast teilnahmslos da zu sitzen und fast gelangweilt zuzuhören, dieses Mal der gute alte Bernt ergriff als Erstem das Wort,
>Es ist machbar Franco, es wird einer verdammt langer Reise, die ist aber zu schaffen<.
>Machbar ist es schon Bernt<, antwortete ich nachdenklich.
Und jeder der Anwesenden, wohl angetan von der einfachen Kühnheit und dreiste Genialität des Planes, nickte zufrieden in die Runde.
>Sie scheinen nicht so ganz überzeugt, zu sein, Chief, stimmt etwas nicht >So, jetzt habe ich dich Freundchen<, dachte ich mir, und legte los.
Ich enthielt mir zum ixten Mal zu erklären, dass wir immer noch, so zu sagen, quasi beim Kerzenlicht schlafen gingen und dass wir bis dato noch keinem einzigen Ersatzteil am Bord geliefert bekommen hatten, behielt ich auch für mich.
Ich fragte auch nicht, wo zu Teufel dem versprochenen Stromgenerator war, dem neuen Luftkompressor, die neuer Lenzpumpen und der Rest, nein dass fragte ich nicht, denn all das, in Angesicht unser Mammut vorhaben, schien bei den Bakaluten nebensächlich, zu sein.
Statt dessen fragte ich in alle Ruhe, wo ich, dass Frischwasser für unsere bevorstehende Weltreise, hätte, Bunker sollen, und erinnerte denen, dass unser Bordvorrat, sich nur auf maximal 5000 Liter beschränkte.
Man oh Meter, und ob das ein Knall war, es knallte so heftig und so Laut, dass dem Bernt vor lautem Schreck, seiner Zigarette nicht mehr drehen konnte.
Ohne zu einer vernünftigere Lösung zu kommen, drehte er am seiner Zigarettenpapier herum und starr, fast erschrocken, schaute er mich entgeistert an. >Mit einem peinlichen Umgang mit dem Kostbares und lebenswichtigem Nass meine Herren«, -fuhr ich unbeirrt fort-, >werden wir eine Tonne Trinkwasser pro Tag gebrauchen, es sind also insgesamt, 90 Tonnen Frisch Wasser, wohin damit meine Herren<, fragte ich rabiat in die Runde.
>Verdammt noch mal, wir haben unsere Trinkwasser vergessen, wie soll ich bloß Kochen<, fragte mich Joos, unsere Koch um seine Erbsensuppe besorgt.
>Wo hin damit<, fragte sich Hans unser Steuermann und nach der stand der Dinge, unsere angehenden Kapitän, nachdenklich.
>Ich hab’s<, meldete sich wieder Bernt - >wir bestellen uns zwei Extra Tanks a 45 Tonnen und setzen sie im Laderaum<.
>Das geht nicht Bernt, der Laderaum ist zu klein, wir hätten dann kein Platz mehr für die Flinten<, konterte ich, nicht grade freundlich.
>OK. , jetzt bloß nicht dem Kopf verlieren<, förderte unser ausscheidenden Kapitän, der aber noch dem obersten Boss der Gesamten Joint Venture, „Geklauten Ami Flinten für den Bosniaken“ war, in die nun aufgebrachte Meute hinein.
>Wir werden das Wasser in Flaschen bestellen, und in die leeren Kabinen Stauen, das ist die Lösung<, dekretierte der Trottel.
>Das ist einer sehr vernünftiger Vorschlag, das macht also 45000 Flaschen a Zwei Liter, oder 7500 Kisten a 6 Flaschen, und das alles sollen, wir in zwei kleine Kabinen von gerade 24 Kubikmeter, stauen? Zum Ersten sind die Kabinen dafür zu klein, und zum Zweiten, hat jemand von euch meine Herren an den Reise Proviant gedacht? Ich spreche, von jenen 1600 Mahlzeiten, dass Joos zubereiten wird, wohin damit, und noch was, meine Herren, den, ich bin, beim Leibe, noch lange nicht fertig<, - knurrte ich sie alle, rabiat an -, >wo zu Teufel noch mal, soll ich, die 4000 Liter Schmieröl die ich am Hauptmotor voraussichtlich verbraten werde, wohl Bunkern, unten wesen Koje soll ich die Ölfasser stauen meine HerrenAlleluja, dieser letzte Satz von mir klang, in der Stille des toten Schiffes, wie der finale Gnadenschuss, für das sterbende Schiff.
Keine der Anwesenden sprach ein Wort, Cesar schaute sich hilflos und verloren in die Totenstillem Runde um, denn wir hatte alle Deutsch gesprochen und er verstand kein Wort davon.
Bernt nach dem kurzlebigen Frohlocken seinem Gehirn von vorher war nach Meinen letzter Monolog wieder in sich gesunken, und apathisch, mit dem typische toten Blick einem halbvergammelten Rotbarsch saß er nun da und schien im Gedanken, wieder mal, bei Bier und reichlich Metaxa, bei Stella an der Theke, zu sein..
Der Joos sah auch, nicht gerade glücklich aus, er überlegte wohl, wie zum Teufel einen Koch ohne Wasser und ohne Proviant hätte Kochen könnte.
Den beiden Inspektoren, die so wie so, was wohl für eine Schiffsbesatzung ohne Trinkwasser am Bord, auf See zu sein keine Ahnung hatten oder was das bedeutet,, taten wenigstes so, als ob sie es doch wussten, und, um eine Losung suchend, sich wenigstens Mühe gaben, intelligent auszuschauen und hielten die Klappe.
Nun war der Herr, der Ganzes dran, er musste, nun langsam sich äußern, als Kapitän, ein Machtwort, zu sprechen, den alles und aller rettende Einfall, zu haben, der saß aber da, Kerzengrade auf seinem Stuhl, und gab keinen Ton vor sich.
Hans war meiner Meinung nach, der vernünftiger von denen alle, ich schätzte ihm sehr, denn was er im punkto Schiff sagte, war immer wohl überlegt, und hatte immer Hand und Fuß gehabt, denn er war weder Lebensmüde, noch war er ein Fantast, und er hatte einer Lösung parat.
>Was hältst du davon Franco, wenn wir über die Brennstofftanks im Laderaum einer Art zwischen Deck für die Ladung und der Proviant bauen würden, dann konnten wir ohne weiteres noch zwei oder drei zusätzlichen Tanks für das Frischwasser unten in Raum einbauen, oder>Das klingt vernünftig Hans, anderes geht es ja gar nicht, wir brauchen aber Zeit um es zu verwirkliche und bis heute wir haben gar nicht gemacht, dafür brauchen wir jeder Menge Stahlträgers, und Zeit Hans, viel Zeit, die Reise muss verschoben werden, anderes geht es gar nicht<, antwortete ich, und schaute zum Kapitän hinüber.
>Wat nun, KapitänDer Kapitän hatte der ganzen Zeit Kerzengrade da gesessen, regungslos, ohne ein Wort zu sagen, saß er da und schien im Gedanken abwesend zu sein.
Seine Seifenblasen Traum vom schnellen Geld schien mir, ohne noch nicht mal peng gemacht zu haben, in seinem Kopf geplatzt, zu sein und ihn die Sprache geraubt, zu haben, denn er gab immer noch keinem Ton vor sich.
Wie alle anderen hielt ich von da an auch die Klappe und wartete auf seine Erleuchtenden wegweisenden Satz, der nun zwangsläufig, aus solch erhabenem Mud, kommen musste.
>Der Chief hat recht, wir müssen die Reise verschieben, ja, verschieben, so geht es nicht, unsere Geschäftsfreunde würden mit uns kein einziges Wort mehr reden wollen, wenn wir dieser Operation vermasseln, wir müssen also<, -erklärte uns der Kapitän des Schiffes, nach reifer Überlegung, - >mit unseren Partnern in Oman reden, am besten fliege ich gleich Morgen selbst dort hin, während ihr beiden<, -sagte dann zu den Inspektoren - >ihr werden auch, morgen zurück nach Holland Fliegen, und dem Empfängers Vertreter für mindestens noch vier Wochen beruhigen. Sie Chief, sie werden ebenfalls den nächsten Tagen nach Rotterdam fliegen müssen, sie werden von mir ein paar Adressen und ein Telefon Nummer bekommen, besorgen sie sich alles was sie brauchen, um das Schiff, seeklar zumachen, dann kommen sie wieder zurück und Bauen die Anlage zusammen, und du Hans, du suchst dir, aus was du brauchst, und fängst mit der Bestellung an. Die Tanks werden bald hier sein, wir werden wohl Landhilfe nehmen und in ein paar Tagen alles zusammenbauen und dann werden wir endlich Auslaufen. Können.
Augh, der große Häuptling hatte gesprochen, jeder war zufrieden, und fieberte die lang ersehende Weltreise wohlgefällig entgegen.
Dieser niederträchtige nautische Affe, all wissend, unerschrockener Schweinehund.
Er der Gönner.
Er der großzügige Samariter gestrandeten Seefahrers.
Er, der ohne mit dem Wimpern zu zücken, auf Grund seiner persönliche Interessen, kaltblütig, ohne weiteres, ne ganze Besatzung im dem Sicherem tot geschickt hätte, auf Grund Unwiderrufliche ihm wohl bekanten technische Tatsachen, hatte er nun einer Entscheidung getroffen und erhaben und allwissend, seine unwiderrufliche Anordnung kundgegeben.
>Elegant<, dachte ich mir, meinem finsteren Gedanken zum Trotz, viel besser hätte das Ganze für mich gar nicht ausgehen können.
Meinem Geld hatte ich schon im Sack und in dem nächsten Tage auch einen Flugschein nach Amsterdam zurück noch dazu.
Toll, das Gespenst einer weiteren Aufenthalt, bei der Heils Armee, war, erst mal abgewehrt worden, denn ich hatte genügend Bares vorhanden, um mir in die Algarve Pension einquartieren zu können.
Mir, in alle Ruhe um ein besseres Schiff umzuschauen, und mit Karla, falls wir doch nicht vorher irgendwo absackten, und völlig angezogen, wie immer, in irgendein Hotel landeten, bumsen.
Mir zu überlegen, ob es doch, im Anbetracht der Seefahrt Lage, nicht besser gewesen wäre, wieder mal nach old Germany, sozusagen Heim im Reich, in das Land, wo Milch und Honig fließen, in das Land der Dichter und Denkern, wo noch Ordnung und Fachmännischen können das Land Souverän regieren.
Das alles stand mir auf ein Mal zur Wahl, schlagartig, von einem Moment zu dem andren hatte sich alles zu meiner Gunst geändert.
Vorher sah ich mir, falls ich doch mitgemacht hätte, noch auf See jämmerlich verrecken, oder bestenfalls auf Jahre hinaus irgendwo im Knast, zu landen und nun kaum ein paar Minuten später, wegen ein paar Lächerliche fällenden Tonnen Trinkwasser, dem Proviant für die lange Reise und lächerliche 4000 Liter Schmieröl, eine rosige Zukunftsperspektive, genauso rosig und einladend wie Karla, breitete sich vor mir aus, und wartete nur darauf angenommen, zu werden.

Der Meeting war zum Ende, der Erste, der wahrhaft Einzige aller Erste Meeting am Bord, der MS. El Castillo, wo zum ersten Mal, um alles oder nicht ging, wurde auch der Letzte sein, und ich fragte mir immer noch, warum ich, zu Teufel noch mal, nach Rotterdam, um etwas, dass ich auch im Dorf, bei der kleiner Eisenwarenhändler besorgen könnte, hätte Fliegen sollte.

sabato 27 febbraio 2010

Sehr geehrter Herr GUIDO WESTERWELLE

Moin, moin Herr Westerwelle.
Sorry old Chap, ein Tsunami sind Sie nicht, und ich glaube auch nicht, dass Sie in einem früheren Leben, von Caligula, zum Senator ernannt worden sind, so blöd können die Römische Imperatoren auch nicht gewesen sein.
Ein Esel mittendrin der Senatoren aber, der wäre während der Caligula Herrschaft, durchaus und ohne weiteres in guter Gesellschaft gewesen.
Big Mama Angelina hat Sie zu Außenminister und Vizekanzler ernannt, nach Ja, Nobody is Perfect, Weiber, und auf jedem Fall lange lebe Big Mama Angelina, und möge Sie uns zu mindestens erhalten bleiben, bis am ende ihre Legislatur Periode.
Sie wollen also Harz IV Empfängers unter die Lupe nehmen, toll.
Sie meine also dass vielen davon nicht arbeiten wollen und deswegen fördern Sie Lauthals, neue Gesetzte zu Kürzung der Leistungen, wo und wann der Fall treffen sollte.
Sagen Sie mal Herr Westerwelle, so Weltfremd, wie Sie mit solchen Äußerungen zu sein scheinen, sind Sie doch nicht oder?
Sagen Se mal Herr Westerwelle, in was für eine Welt leben Sie eigentlich?
Noch nicht mal der von Kaiser Caligula frisch ernannte römische Senator würde es wagen so etwas zu sagen, der würde an seine Karotte weiter knabbern und die Schnauze halten.
Merken Sie sich: Solche Gesetze gibt es ja schon lange, man braucht keine Neue.
Nun Big Mama Angelina sagte dass: Nicht für jede, Arbeit da ist, der auch Arbeit bekommen musste
Richtig?
Falsch!
Auf der Seefahrt bezogen dieser Wörter von Big Mama Angelina klingen wie eine Verarschung, wollen wir beiden gleich fast um die 100.000 (einhunderttausend) Arbeitsplatze schaffen?
Dan fangen Sie mal gleich an sich dem Beitrag den ich bereits in diesem Blog, und nicht nur, erst mal am zu lesen ich empfähle Ihnen Herr Guido Westerewelle als Vize Bundeskanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, die Sie natürlich an Ihren Herren Kollegen in Bundestag weiter empfehlen sollten, folgenden Lektüren, die Sie very easy in diesem Blog finden können.
1) Die, die sich unmoralisch verhalten. Veröffentlicht am 03-05-2008.
2) Non Demissun. Veröffentlicht am 05-o2.2008
Um es ihnen leichte zu habe dem habe ich Ihnen Herr Außenminister und Vizekanzler, gleich hier unten „mitjeliefert“, OK? OK!
Wenn Sie tatsächlich die Harz-IV Leute zu einem Arbeitsplatz verhelfen wollen, dann zwingen Sie all den Amigos der VDR zu erst deutsche Seeleute einzustellen und dann, da es auf den europäischen Arbeitsmarkt der Union kaum genügend Seeleute finden werden, auf den asiatischen und osteuropäischen Märkten weiter, zu furagieren.
Lassen Sie sich Bitte nicht täusche von dem Gelaber und wehklagen der armen Deutschen Reeder, den existierst nämlich gar nicht.
Viel mehr existieren Geldpatrioten die mir tatkräftige Hilfe einigen Gehirnamputierten aus dem Bundestag, Euch Bundesabgeordneter und Ministern und Bundeskanzlers, ministerialen Erlässen diktiert haben, dass aus der deutschen Seefahrt, eine Kloake aus Lobby Interesse und eine Schwarzgeldbeschaffungsmaschinerie gemacht haben und somit, nicht nur die Küsten Länder der Republik sonder auch Deutschland, erheblich verarmt haben.
Viel spaß beim Lesen.
Gladio.
PS.
Ach ja, bevor ich es vergesse, (man ist nicht mehr der Jüngste nicht wahr) falls die ehrenwerten Amigos der VDR ihnen sagen werden, dass der deutsche Seemann zu teurer sei, so glauben Sie mir Herr Westerwelle, die lügen wie gedrückt, denn hier in das Seemannsheim in Bremen, wo wir, die Glorreichen vierzehn leben, betreue ich seit fast einem Jahr einer spanischer Kollege der als zweite Maschinisten bei einen Ostfriesische „Deutsche“ Reederei, bis er schwer erkrankte, als zweiter Maschinist beschäftig war.
Der Mann verdiente brutto 4400 € monatlich, und 14 Tagen Urlaub dazu.
Unser Kollege aus Spanien ist ledig, gut für ihm, dass er Arbeit hat, ich bin aber überzeugt, dass ein deutscher Familienvater der zwei Kinder hat und Harz IV als langarbeitslose bezieht, mir Handkuss für 4400 € brutto zu See fahren würde.
Nun das Sie so ernsthaft bemüht sind die Harz-IV Empfängers zu Neuen wohl zu verhelfen und in voller Gewissheit das Sie niemals in der Lage sein werden all den Harz IV Beziehern des Landes zu einem Arbeitsplatz t zu verhelfen, tun Sie es wenigstens für die Seeleute.
Wie Sie es tun sollen, habe ich es Ihnen ja nun erklärt, eventuell sogar mir Hilfe der Staatsanwaltschaft des Bundes nicht wahr., denn manche Mitglieder der VDR haben Bundes Subventionen zum Bau von neuen Schiffen missbraucht und sich nicht an die Abmachungen gehalten.
Die haben nämlich ihren Schiffen nicht auf Deutsche Werften, viel mehr in Ausland bauen lassen, und keine Deutsches personal, sonder Asiatisches oder Osteuropäisches Seeleute eingestellt.
Da durch sind 100.000 Arbeitsplätze in der Seefahrt als solche und um die 30.000 (dreizigtausend) bei den Werften verloren gegangen.
Die sind nämlich dieselben Familienväter, die sie nun als zu faul zum Arbeiten verhonen.

NON DEMISSUS
GESUCHT WERDEN EINHUNDERTTAUSEN SEELEUTE.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft, von Experten und politischen Söldnern, von dem VDR, von Seefahrtscharlatanen und Seefahrtszuhälter alle Gattungen und Credo, von Gewerkschaftlern und sonstigen Demagogen, man hört seit einiger Zeit, immer das gleiche Lied.
In Deutschland mangelt es an Fachkräfte.
Meine Güte, das ist wirklich eine Cassandra Botschaft, die da herumgeschmettert wird.
Das mag auch so sein, vielleicht ist es sogar so.
Nur das Horizontale Gewerbe scheint hierzulande, nicht unter Nachwuchsmangel zu leiden und sich eine Vollbeschäftigung zu erfreuen.
Ohne Furcht vor Arbeitslosigkeit, mit klarem Blick in die Zukunft schauend und nicht unter chronischen Geldmangel leidend.
Das ist aber auch nur zum Schein so, denn diese Werte sind statistisch auch verschönert worden und dienen nur als Augenwischer und Schönwetter Verbreiters.
Denn die Dame des Horizontalen Gewerbe, wenn man den Annoncen der Tagespresse glauben schenken darf, scheinen auch nicht voll ausgelastet zu sein.
Denn, nur wer nicht viel zu tun hat, nicht vollausgebucht ist und wenig Geld in der Tasche hat, der sucht zwangsläufig nach Arbeit, um über die Runde kommen zu können.
Eine befreundete Nutte von mir beklagte sich vor einigen Tagen über die Knauserigkeit ihre Kunden.
»Arbeit gäbe es ja genug.« Erklärte sie mir, nur richtig bezahlen, wollten all die alten Ferkel nicht mehr.
»Nur du bist einigermaßen großzugig Franco, aber auch nur ein oder zwei Mal im Jahr, Du alter fauler Sack.«
Sie beklagte, dass viele ihre Kunden nicht mehr bereit waren für gerechte Leistung den gerechten Lohn zu zahlen, und manche von denen hatte seit langen schon auf Einmannbetrieb umgestellt und waren kurze Hand, auch in diesem spezifischen Fall, selbstständig geworden.
Ihre Kunden wollten nicht mehr viel Geld ausgeben, aber sie wollten immer mehr Leistung für wenig Geld haben.
Das war ihr Problem, ihr tagtäglicher Kampf um die Miete, um das tägliche Brot, ums Überleben.
Hinzu kam natürlich die erbarmungslose Konkurrenz der osteuropäischen Damen, die aufgrund offener Grenzen und kompetenter marktwirtschaftliche Führung, sich flächendeckend über das ganze Land verbreitet hatten.
»Die Nutten aus Asien und Osteuropa, sie bumsen uns mit ihren Dumpingpreisen fast an die Wand und wir haben nicht zu beißen! Ich habe aufgegeben und lebe nur noch von dem Wohle, und um besser über die Runden zu kommen, bumse ich nur noch Schwarz ein bisschen herum und damit hält sich das, « erklärte Sie mir eines Tages, als wir uns rein zufällig in eine Kneipe trafen.
Großer Gott, hierzulande neuerdings, treibt man sogar die Nutten in den wirtschaftlichen Ruin, indem man sie, zu Schwarzarbeit und zu Sozialhilfe zwingt.
Man hat also nicht nur Deutschland ausgeplündert, große Teile der Bevölkerung in die Insolvenz und in die Armut getrieben, nein, das wäre nicht deutsch gerecht gewesen, es wäre nicht deutschperfekt.

Man hat um es richtiger, zu machen, den Menschen als solchen, jeder Enthusiasmus genommen, ihn am Boden zerstört, ihn in eine Zwangslage getrieben, ihn in die Schuldenfalle gelockt und mit dem Versprechen, ihn bald schuldenfrei zu machen, auf Jahre hinaus, einfach versklavt.
Das ist deutsch gerecht, das ist deutschperfekt.
Um es noch bessere als richtig zu machen, denn das wäre sonst, nicht deutsch genug gewesen, hat man auch die altgedienten Nutten des Landes zu Leibeigenen erklärt und ihnen jeder Würde genommen und in Wirtschaftsruin getrieben,
Den Harz IV Leute können sich nicht ne Nutte leisten.
Das ist bismarckdeutsch, das ist deutsche Effizienz!
Während aber meine befreundete alte Nutte, sich über der immer groß werdenden Konkurrenz, über sinkende Honorare und längere Arbeitszeiten sich beklagt, in anderen Gewerben des Landes scheint es an Fachkräften zu mangeln.
Eine zurechtgemachte Anthologie aus verschiedenen Meinungen und Theorien, aus der sogenannten Fachpresse, feinsäuberlich präsentiert, posaunt in die Welt dass in Deutschland nicht genügend qualifizierten Fachkräften zu finden sind.
Sogar im kaufmännischen Bereich, so hört man, mangelt es an angehenden, führenden Köpfen, an Akademiker des Wissens und des Könnens.
Noch nicht mal mehr in Dienstleistungsbereich findet man qualifizierte Pizzalieferanten und Fensterputzer mehr, denn Abiturienten sind auch Mangelware geworden und Fastfood ketten immer zahlreicher.
Namenhafte Analytiker und Prognostiker des Landes geben sogar kund, dass der totale Zusammenbruch der bestehenden Infrastrukturen des Landes unmittelbar bevorsteht.
Das Degenerieren der Werte, der moralische und geistige Zerfall der Bevölkerung,
die Überfremdung Deutschlands und Zerfall der Christlichen werten, sich naht.
Fuck, was vor Apokalyptischen Perspektive, unsere Zukunft uns waltet.
So zusagen, pro Vita Futura, lässt man also den heutigen Menschen in die Armut und ins Elend, einen Harz IV Diktat, ohne Aussicht auf Besserung, einfach vegetieren.
Man lässt sie vegetieren, damit die noch nicht geborenen Generationen, falls sie jemals geboren werden, genau so weiter und ohne Perspektiven, auch ohne Zukunft also, wie die meisten ihre Vorfahren heute, auch nur vor sich hin, in der behördlichen Versklavung, dahinleben können.
Das klingt doch irgendwie bekannt, oder?
Denn all die heutigen Sparmaßnamen sollen ja nur der weiteren Fortzahlung von Harz IV, für zukünftige Arbeitslose sichern sonst würde die alle buchstäblich am Hungertuch nagen, nicht wahr?
Den Herolden solche sinistere Prophezeiungen und befürworte härtere Sparmaßnahmen aber, sind die gleichen, die diese Zustände, sei es durch Inkompetenz, sei es durch kurzsichtige Ignoranz, oder persönlichen Interessen, ermöglicht haben.
Denn in den letzten zwanzig und mehr Jahre, sei es an Land, so wie in der Seefahrt, gab es, aus Geldsucht und wohlüberlegtes Kalkül der Betriebe und Reedereien, nur Kosten dämpfende, eigennützige Entscheidungen und Sparmaßnahmen.
Am Angang, in den oberen Industrieetagen zum Beispiel, dort wo das politische und sozialwirtschaftliche Schicksal Deutschlands beschlossen wird, entschwand nämlich die Lust neue Fachkräfte auszubilden.
Die Elite Schulen, die Alma Mater des Landes, sie scheinen auch nur noch Wirtschaftstrottels und politischer Gehirnamputierten, die das Land in der Wirtschaft Ruin treiben und zu großteils, schon getrieben haben, zu gebären.
Folge dessen also: Es fehlt angeblich überall an geeigneten und aufrichtigen Fachkräften, nicht wahr?
Gleichzeitig aber können vielen Jugendlichen die eine Lehrstelle suchen, keine finden, und landen, von der Langeweile getrieben, auf die Straße, in der Gosse der Kleinkriminalität.
Que pasa Amigos?
Persönlich versuche ich immer noch zu begreifen, warum um die Zehntausend voll ausgebildete Facharbeiter, monatlich nach Übersee, auf nie mehr Wiedersehen aus Deutschland abhauen, wenn hierzulande gute Fachkräfte gesucht werden.
Ich versuche immer noch zu begreifen, wie es kommt, dass hierzulande, die von euch, Amigos der politischen Zunft und Gewerbe, schlecht ausgebildeten Fachkräften, in Ausland begehrte hoch qualifizierte Fachleute sind.
Habt ihr eine Erklärung, wie es dazu kommt, dass, innerhalb weniger Flugstunden, so eine Metamorphose stattfinden kann?
Überdies, hierzulande gibt es auch regelrechte Kopfjäger aus Übersee, die, auf der Suche nach noch mehr angeblich schlecht ausgebildeten Fachleute, quer durch das Land gierig weiden.
Sogar auf Jahrmärkte und auf ländliche Kirmesfesten haben die Kopfjäger, wie den Zuckermandeln und Marktschreiers Verkäufer es auch tun, ihren Stände aufgebaut.
Sie bieten ihre Informationsbroschüre an, sie fragen nach den angeblich schlecht ausgebildeten Arbeitskräften, die hierzulande keine haben will und siehe da, sie werden fündig.
Mit hervorragenden Karrieren und besseren Lebensqualitätsversprechungen im Ausland jagen die Kopfjäger aus Übersee, nach alles, was an aufrichtige und anständige Fachleute hierzulande, noch herumläuft.
Und das sogar auf den Kirmesplätzen des Landes, verdammt noch mal.
Was dem Kopfjäger, an wissenschaftlichen, kaufmännischen, handwerklichen und medizinischen Fachkräften, vor das Lasso kommt, wird gefangen und nach Übersee verfrachtet.
Denn die brauchen gute Leute, und hierzulande gibt es (noch) jede Menge davon, und viele, zu viele junge Familien lassen sich bereitwillig einfangen.
Warum wird denn die deutsche Industrie nicht fündig?
Que pasa Cabroncitos?
Persönlich scheint mir, dass in dem Land der Dichter und Denker, ein zeitgemäßer, eine verfeinerte, sibyllinische, moderne Version der bismarckschen Massensklaverei wieder entstanden ist.
Oder, je nach Betrachtungsweise oder Gesinnung, immer noch gegenwärtig ist.
Nämlich, die das Unterdrücken der Masse, im Namen des persönlichen Besitztums und Ansehen für eine kleine, fragwürdige sogenannte, elitäre Minderheit.
Oder viel genauer formuliert: im Namen des Geldes und des Reichtums, für eine Handvoll Edelmänner, Großgrundbesitzer und Politikaster, damals unten Bismark; und einem, als Reedern oder Industriemanagers, als Akademiker und Schwarzgeldwäscher oder als Politiker getarnten Wirtschaftsgondolieri, heute.
Frei nach dem Motto: Man nehme ein wenig, von jedem Einzelnen den vielen weg, und man gebe das Weggenommene viel, zu den Wenigen; werden hierzulande neuerdings, immensem Geldsummen eingebunkert und im Ausland am Fiskus vorbeideponiert.
Arbeit gibt es ja in Deutschland genug, für Langzeit, hoch qualifizierten arbeitsloser Fachkräfte und Spezialisten, sehr viel Arbeit sogar, aber fast nur, Beschämende und entwürdigenden, 1 Euro-Jobs und das auch noch auf Zeit.
Erwachsene Männer werden somit im Herzen Europas, in dem Sogenannten hoch industrialisierte Export Kanone Deutschland, fast zu Sklavenarbeiter degradiert, wobei, die, die es können, die wandern aus.
Was ist das eigentlich für ein Land, das seine besten Leute auswandern lässt und nicht in der Lage ist denen, zu Hause im eigenen Land, eine gebührende Arbeit zu bieten?
Sogar den jüngeren Freundinnen meiner befreundeten alten Nutte glauben, dass es an der Zeit ist, auszuwandern und ins Ausland bumsen zu gehen.
Es ist absurd und töricht, es ist sogar tödlich für ein Land, wenn die besten Fachkräfte des Landes, um sich zu verwirklichen, auswandern müssen.
Gleichzeitig aber, wenn auch tödlich für die alte Heimat, neuen Lebenselan und bessere Zukunftsperspektiven bringend für die Menschen die es schaffen, aus dem sterbenden, alten Heimatland, sich abzunabeln und auszuwandern.
Man weiß aber wo all diese Menschen, diese Männer, samt ihrer Frauen und ihrer Kinder sind, für ihre Angehörigen in Deutschland sind die jederzeit erreichbar.
Man kann den Ausgewanderten sogar in ihrer neuen Heimat besuchen und sich mit denen, über ihrem neuen Umfeld und deren gut bezahlten Job, mitfreuen.
Mir kommt es hier in Deutschland, langsam so vor, dass zum ersten Mal in die Gesichter der Menschheit, man erlebt, die Schlange der sich selbst auffrisst.
Davon abgesehen man weiß aber wo all diese Wirtschaftsimmigranten aus dem sterbenden Deutschland sind, die Leben, die sind physisch da.
Bei uns in der Seefahrt ist es anders.
Bei uns sind urplötzlich um die Einhunderttausend und mehr Seeleute einfach verschwunden.
Sie sind aus nirgendwo her, nach irgendwo abgedampft, die sind nirgendwo angekommen, die sind nirgendwo zu finden, und keine Sau kümmert sich darum.
Die sind einfach verschwunden, kein Schwein weiß wohin, oder weiß zu erzählen, oder zu sagen, was mit denen geschehen ist oder wo die geblieben sind.
Noch nicht mal in dem Computer der Heuerstelle Hamburg, als arbeitsuchende Seeleute, sind sie ausfindig zu machen, die sind einfach aus dem bundesrepublikanischen Mikrokosmos verschwunden.
Sie sind weg und niemand weiß, wo oder wann meine Seefahrtskollegen und Kameraden verloren gegangen sind.
Seit geraumer Zeit schon veröffentlicht die Heuerstelle Hamburg im Internet die Verfügbarkeit des seemännischen Arbeitsmarktes in Negative, denn laut Bundesanstalt für Arbeit, gibt es ja keine arbeitslosen Seeleute mehr.
Es gib auch keine freien Stellen mehr, seit Langem schon, telefonische Anfragen nach offenen Stellen für Offiziere und Mannschaften der Seefahrt, an den Heuerstall Hamburg, werden mit einem klaren Nein, abgespeist.
Die Positionen, die mit einem Ja im Internet markiert sind, erhalten keine Arbeitsangebote, man findet nur noch Hinweise für Arbeitsuchende in Ausland und laute nutzlose lauwarme Hirngespinste Ratschläge, von irgendeinem Onkel vom Verband deutsche Reeder Clique.
Nicht nur das von den Amigos der Verband deutsche Reeder, werden auch keine Deutsche Seeleute mehr gesucht.
Tote Hose vom feinsten also!

Diesen ehrenwerten Mitgliedern vom Verband deutscher Reeder, (manche davon sind ehemaligen Waterclerks, Schiffagentenlaufburschen also, die über Nacht zum Reeder wurden) kontrollieren insgesamt, eine der modernsten Seehandelsflotten der Welt, dass über 6 Millionen Tonnen, verfügt.
Das sind um die Dreitausend Schiffen.
Diese Flotte wurde fast ausschließlich mit öffentlichen Steuergeldern finanziert Vater Staat wollte damit Arbeitsplätze auf See sowie an Land schaffen und gleichzeitig auch die Existenzen der Werften sichern.
Das war die Ursprungsidee, und die hätte, wenn richtig angewandt, auch einwandfrei funktioniert und hätte Wohlstand und Arbeit für hunderttausend von Menschen gebracht.
Sogar das politische Rückgrat des Landes wäre dadurch verstärkt in die Welt rausgekommen.
Eine Handelsflotte kann und sollte man auch als einen Teil von nationaler Sicherheit und Abwehrpotenzial betrachten, nicht wahr?
Die Amigos der Verband Deutsche Reeders Clique ließen aber ihre, von dem Steuerzahler bezahlten Gurken, fast ausschließlich im billigeren Ausland bauen, und brachten den ganzen Zirkus unten Billigflaggen.
Das alles, wenn auch im Ausland, weil billig gebaut, bei gleich bleibender, nach den Deutschen Standards berechnetem Endpreis der Gurke, nichts wahr?
Während gleichzeitig die deutschen Werften, so wie reihenweise in dem Konkurs gingen, so wie die Vulkanwerft in Bremen zum Beispiel, schmückten sich die Mitglieder der VDR mit neuen Schiffen, Made in China, Korea, Polen und der Slowakei.
Neuerdings auch aus dem Vietnam, warum denn eigentlich nicht?
Die vietnamesischen Werften, die sind ja gerade ein paar Flugstunden von Deutschland entfern und sind, näher dran, als man denkt.
Weil keine Sau sich die Mühe macht nach die verschwundenen Seeleute zu suchen, heuerte der VDR, aus Teufel komm raus, immer mehr Schiffsoffiziere und Mannschaften, aus Ost Europa und aus dem Pazifik an.
Dabei gaben sie die Suche nach ihren ehemaligen, verschollenen Mitarbeitern einfach auf und kümmerten sich nicht mehr darum.
Nicht nur das, im Laufe der letzten fünf oder sechs Jahre, bis auf die 800 oder 1000 Seeleute, die noch da sind, verschwanden auch noch all die anderen, einheimische Seeleute.
Nicht nur das, einige VDR Mitgliedern, anstatt nach den verschwundenen Seeleute, zu suchen, bewiesen sie in ihrer not, bestes deutsches organisatorisches Talent und Scharfsinn.
In ihre Misere und von vaterländlichen Gefühlen getrieben, errichteten sie sogar Ausbildungsstätten für Schiffsarbeitskräfte in einigen den Pazifik Inseln an, um gleich vor Ort, ihren zukünftigen Schiffsbesatzungen auszubilden.
Nicht nur das, diese als VDR Mitglieder getarnte Seefahrtskorsaren und Wirtschaftsfreibeuter, ausbildeten so gut und so viele, dass die sogar an anderen VDR Reedereien, für Bares natürlich, ganzen asiatischen Besatzungen weitervermitteln könnten.
Für mich persönlich ist das moderne Sklavenhandeln, verdammt noch mal.
Gewollt von eine demokratisch gewählte Regierung, auf Kosten der Steuerzahler, und ohne, immer und immer wieder, dem Malltraktierten und Verratenen, deutsche Verfassung in Betracht zu ziehen, einfach deutschlandunwürdig und beschämend.
Das heißt aber auch, dass hierzulande, ohne aufzumucken, der Steuerzahler auch noch zahlt, damit man ihn arbeitslos macht, nur in Deutschland ist so was möglich, nur hier und sonst nirgendwo anders auf der Welt.
So ganz nebenbei gesagt, ob dieses gesamte Paket aus Subventionen für die Seefahrt, so wie von dem VDR Mitglieder Clique gewollt angewandt und vergeudet worden ist, als verfassungskonform zu betrachten wäre, vermag ich zu bezweifeln.
Ich bin sogar der Meinung das all diese Subventionen für die Seefahrt, ein Fall für den Staatsanwalt wegen Missbrauch von Staatliche Zuschüsse wären.
Da kümmert sich sowieso keine Sau drum, jemand sollte sich aber drum kümmern, und zwar schnell!
Andere Mitgliedern der ehrenwerter Verein die sich Verband deutsche Reeder nennt, machten es sich nicht so unanständig, denn sie sind heimatverbunden.
Heimatverbunden und vor allem, viel intelligenter und viel studierter, als all die einfachen Waterclerks, die Courage haben, sich als Reeder zu schimpfen.
Manchen diese neuen Großreeder bekundeten in alle Winde, ihren Patriotismusgeist, indem sie, eine als „Sea Academy“ verschleierte und von Staat subventionierten, Suppenkaspertheater, ins Leben riefen.
Eine andere heimatverbundene Gattung des bekennenden Homo sapiens hatte da eine bessere Idee, um seine Verwurzelung in seinem heimatlichen ostfriesischen Boden kundzugeben.
Er, der, weil heimatverbunden, sich zu seinen heimatlichen Wurzeln noch mehr bekennt, und gerade eben, weil er, so verwurzelt in seine heimatlichen Wurzeln ist, packte das Problem anders, als all die anderen und direkt an den Wurzeln an.
In Gilde mit einigen anderen Zeitgenossen bekam der Herr eine geniale Idee, ein Geistesblitz also.
Um das Vaterland aus der Patsche zu helfen, kauften sie, mit der verpflichtenden patriotischen Macht des öffentlichen Geldes, ein Schiff.
Nämlich die „Walter Herwig“ und bildeten am laufenden Band an Bord des ehemaligen Fischereischutzbootes, junge Asiaten in der Zunft der Seefahrt, für die deutsche Handelsflotte aus.
Es geschah gleich in Deutschland, oder besser gesagt in Ostfriesland, um genau zu sein, in Leer, selbstverständlich in Leer/Ostfriesland, nicht wahr?
Nun aber, nachdem so viele asiatische Seeleute, hierzulande und in ihren Herkunftsländer, von deutschen Kapitänen ausgebildet worden sind, laut Fachpresse sind die Havarien auf See fast ins Unendliche gestiegen und die Versicherungen sind langsam an Stöhnen.
Ja was denn? Wer hat denn all den Seelords aus dem Pazifik ausgebildet?
Der Heilige Geist vielleicht?
Oder waren etwa, nicht von den VDR ausgesuchte neumodische deutschen Kapitänen so wie zum Beispiel in Kiribati inmitten des Pazifisches Ozean, der Fall ist.
Was soll das Gejammer und Gelaber also?

The Blind is leading the Blind, or what the Fuck is all of the sudden, going on around here?
Von dem Tag an und auf Jahre hinaus fingen viele meinen Kameraden noch schneller, noch Rasante und unheimlicher als vorher, zu verschwinden.
Von einem Kameraden weiß man zu berichten, dass als er nach einem langen Seetörn, mal kurz zur Reederei zu Berichterstattung ging, sehr freundlich und mit viel Lob für seinen Einsatz, empfangen wurde.

Dort sagte man ihm aber nicht dass auch er bald zu den als verschollen zählende und geltende Seeleute zählen würde.
Man sagte ihn auch nicht, dass die schriftliche Benachrichtigung über seine baldige Verschollenheit schon zu ihm nach Hause mit der Post unterwegs war.
Bevor der Mann nach Hause in den Urlaub fuhr, sagte man ihn auch noch, wann er wieder an Bord seines Schiffes hätte sein sollen und man wünschte ihn eine gute Heimreise und einen erholsamer Urlaub.
Als er zuhause ankam, lag seine Kündigung im Briefkasten.
Er klagte auf Wiedereinstellung, weil seine Kündigung durch Nichts zu rechtfertigen war.
Er gewann, er wurde wieder eingestellt.
Ich hätte nicht geklagt, ich hätte, so wahr ich hier sitze und schreibe, ohne Wenn und Aber, das gesamte verdammte Reedereigebäude in Leer/Ostfriesland, bei grellem Sonnenschein in die Luft gejagt.
Der VDR rühmt sich auch, neue Generationen von angehenden Schiffsoffizieren, dass von Vater Staat, mit bis zu 25.000 € pro Nase subventionierten Auszubildenden, so wie man neulich in der Glotze sah, auch am Laptop, ausbilden.
Die gleichen Menschen also, die nicht in der Lage waren asiatische Seeleute, welchen von Haus und von Geburt aus mit dem Meer und der Seefahrt verbunden sind, richtig auszubilden, versuchen nun ihr Glück, an die deutsche Jugend.
Persönlich würde ich meinen Sohn, in die Hände solcher Versager nicht geben.
Hier aber, um den Wahrheitswillen wäre auch zu sagen, dass nach der Ausbildung zum Schiffsmechaniker fast keine, der vom Staat subventionierten Auszubildenden, nach bestandener Prüfung, ein Heuer Vertrag als Schiffsmechaniker bekommt.
Ab dem Moment also, wo Vater Staat nicht mehr zahlt, werden osteuropäische oder asiatische Schiffsfachkräfte, weil viel Billiger, angeheuert.
Ab dem Moment also, wo die jungen angehenden Schiffsoffizieren ihre erste Hürde, den Sprung zum Schiffmechaniker geschafft haben, werden sie, weil die für die Amigos der VDR zu teuer, nicht eingestellt.
Dem gemäß, vielen von denen, als junge Steuerleute oder Ingenieure ohne allzu viel Berufserfahrung, aber mit einem Seesack voller Guten vorsetze und Hoffnungen, nach ihrer Schulzeit werden Probleme haben, eine Ersteinstellung zu finden.
Denn auch für Jungkapitäne und leitende Ingenieure gilt hier das alte Lied.
Osteuropäische oder asiatische Schiffsoffiziere sind zum Ersten billig, und zum Zweiten (und ab hier, meine ehrenwerten Amigos der Deutsche Reeder Clique, der Teufel, der sollte euch wahrhaftig und tatsächlich holen) sie haben mehr Erfahrung.
Und die VDR-Bande hat auch noch die verwerfliche Unverschämtheit zu sagen, dass keine gut ausgebildete Seeleute, mehr gibt.
What the Fuck is all of a sudden going on around here?
Die paar Seefahrtschulen, die hierzulande noch übrig geblieben und noch offen sind, gebären auch nur noch so um die Zweihundert neue Offiziere pro Jahr, wenn überhaupt.
Mit dieser Handvoll Hochstudierte angehende leitende Offiziere, ohne praktische Erfahrung zur Verfügung, falls noch ein (Kalten) Krieg ausbrechen sollte, könnte man nicht viel tun.
Die VDR-Clique wäre in so einem Fall, noch nichts mal imstande genügend Schiffstonnage dem Bund zur Verfügung zu stellen, um das Land mit Klopapier, für die Scheißhäuser des Landes zu versorgen, das steht jetzt schon fest.

Und lasst uns hoffen, dass zwischen Deutschland, Russland, oder Polen bloß nicht Böses geschieht, sonst klauen uns noch die Russen oder die Polen auch noch die gesamte verdammte Flotte weg, denn die sind nämlich schon an Bord, dann gib es überhaupt kein Klopapier mehr, verdammt noch mal.
Sie sind nämlich schon lange, da, denn sie sind an die Plätze der Einhunderttausend Seeleute, die ich seit lange schon vermisse, zu finden.
Nicht nur das, einer der VDR Mitgliedern, hatte sogar einem russischen Personalchef bei sich’s ins Haus geholt.
Nicht gegen russische Seeleute, denn die sind wahre Fachleute, gut vorbereitet und nicht arbeitsscheu, in dieser Hinsicht sind sie alle in Ordnung.
Kein Seemann hat etwas gegen einen anderen Seemann, es ist immer so gewesen, und solange es Meere und Schiffe auf diesem Planeten geben wird, wird es immer so sein.
Mit einigen russischen Kameraden bin ich sogar gut befreundet gewesen, viele davon sind aber auch russische Marineoffiziere in leitender Stellung gewesen.
Einige sind es immer noch; ja, so ist es, daher so glaube ich, dass es hier doch; etwas des Gutes zu viel seihe, denn gegenseitigen Respekt und Anerkennung ist ein Ding, nationale und europäische Sicherheit ist ein anderes, denn ab da hört nämlich der Spaß auf.
Damals ende der 90er Jahre an Bord eines deutschen Schiffes unter Antigua Flagge, mit Heimathafen Hamburg, hatte ich eine Pioniereinheit Offizier aus der russischen Armee, als Motormann bei mir im Maschinenraum gehabt.
Er war aber auch ein Diplom Ingenieur noch dazu, und so ganz nebenbei, ein sehr guter Mensch, war er auch noch.
Einer russischer noch aktiver Fregatten Kapitän in Urlaub als erster Steuermann kenne ich auch.
Den habe ich an Bord eines Schiffes, das zwischen Houston Texas und dem Osten Südamerika fuhr, kennengelernt.
Er pflegte auf deutsche Schiffe während seiner Ferien, denn er hatte, daheim in Sankt Petersburg sehr gute Beziehungen, Geld für sein neues Haus, das er bald bauen wollte, zu verdienen.
Während seiner Dienstzeit bei der russischen Marine war er anderswo beschäftigt, er pflegte nämlich, pro forma natürlich, in dem Nord Atlantik nach NATO oder US Navy U-Booten, auch deutsche, zu jagen.
Einem russischen U-Boot Kommandanten und einen Korvetten Kapitän, habe ich auch als erste Steuermänner auf deutschen Schiffen gekannt.
Einige ehemalige Mitarbeiter aus dem russischen Ministerium des Inneren, meistens Fahrer und sonstiges „low Level“ Personal, aber auch.
Vergiss dem blöden Ivan, dem gib es nicht, der Ivan ist, nicht blöd, der ist groß im Denken, genau so groß wie der Amerikaner, und verdammt noch mal, genau so bescheuert.
Die russischen Geheimdienste, dank der geldgierigen Kurzsichtigkeit manchen VDR ehrenwerten Amigos und deren politischen Helfershelfer, die wissen nun alles.
Der Irrsinn an der ganzen Geschichte ist, das dem Ivan, um an dieses geballte Industrie Spionagewissen zu gelangen, der würde sogar von den VDR „Amigos Patrioten“, auch noch, dafür bezahlt.
Dann habe ich recht also, wenn ich, in meine Bücher sage: Ein Haufen von Vollidioten ist am Werk!

So gesehen ja, nicht wahr?
Der Ivan, so bin ich mir sicher, hat dieser Art von Industriespionage, bestimmt nicht als all zu spannend gefunden, dafür aber, ganz bestimmt, umso lustiger.
Besonders dann, wenn man auch noch von einem Haufen von Vollidioten, noch dafür einigen Maßen gut, bezahlt wird!
Insofern weiß der Ivan also, nun alles über die Logistik der deutschen Seefahrt, der weiß, wo wer was kauft, und welche Kanäle und Verbindungen man da benützt.
Welche Kanäle, benützt werden würden, und wie die aktiviert werden, und bei wem, und warum, der weiß wer, wo was bezahlt, und wo das Geld in Ausland fließt.
Der Ivan, der kennt auch die Schwulen und die Lesben unter euch, sehr geehrte Damen und Herrn der Deutsche Reeder Verband Clique.
Er weiß auch, wer von Euch fremd geht und mit wem, seit wann, und wie ihr es am liebsten treibt.
Denn der hat nun, die gesamte Infrastruktur der Seefahrtindustrie, und somit, das Herz des deutschen Transportwesens samt euren, Fremdenbetten, Bars und Puffbesuche, kartografiert und fotografiert.
Der einstige russische Personalchef einer deutschen Reederei, der weiß nun auch all das Wissenswerte, von vielen Mitarbeitern aus vielen Reedereien, und er kennt auch all das Wissenswerte, über Reederei-Infrastrukturen hierzulande.
Auch der Dienstgrad als Offizier der Reserve und möglichen Spezialausbildung bei der Bundeswehr, den Deutschen Kapitäne und Offizieren des Reeders, sind dem Ivan, dank der Gedankenlosigkeit einiger VDR Amigos, bestens bekannt.
Macht euch keine Illusionen ehrenwerte Amigos, denn der Ivan der weiß wirklich alles über euch.
Der weiß, wer unter euch korrupt ist und wer seine eigene Suppen, im Rahmen eine Reederei von Kommanditisten, für sich selbst kocht.
Der weiß auch, wofür das Geld verwendet wird, wo es bleibt, und bei wem.
Deswegen jeder von euch VDR Clique Amigos, ihr alle, alle wie ihr da seid, ihr das einer Schlüssel Stellung in der Seefahrtindustrie, und nicht nur dort, habt, ihr seid infolgedessen, alle erpressbar.
Demgemäß, für Schlüsselstellungen, die zu dem nationale Sicherheit zugeordnet werden können, nicht geeignet, und weil erpressbar, äußerst gefährlich!
Soviel zu Verfassungskonformität der chaotischen Zustände, die ihr, VDR Clique- Amigos, durch eure Geldgier und unverschämte Unersättlichkeit, über das Land, die Bewohner und der Seefahrt, gebracht habt.
So viel zu nationaler Sicherheit, was habt ihr denn euch eigentlich dabei gedacht, ihr VDR-Patrioten!
Eine Frage hätte ich noch!
Wo zum Teufel nochmal sind meine Kameraden, die noch nicht in Rente gehen können, weil noch zu jung, geblieben, bei dem Heuerstall in Hamburg gemeldet, sind die nämlich nicht?
Wo sind sie denn?
Hier auf der ersten Etage des Seemannsheims hier in Bremen sind sie auch nicht, denn hier, hausen nur wir, die „Glorreiche vierzehn“.
Auf der Zweiten und der dritten Etage des Hauses gastieren gelegentlich Ost Europäer oder Asiaten auf dem Weg nach Hause oder zu den Schiffen, aber kein Einziger der Einhunderttausend verschwundene deutsche Seeleute.

Manchmal sehen wir ein paar Touristen oder irgendeinen Kegel Verein auf Entdeckungstour durch Bremens Kneipen, hier vorbei schauen, meine einhunderttausend Kameraden aber nicht.
Oder sind sie vielleicht alle, als ewige Gäste, bei euerem Kompagnon, dem Onkel Harz IV gegangen?
Wo sind die denn, habt ihr vielleicht, eine Ahnung, wo die sein könnten?
Saludos Amigos der Verband deutsche Reeder Clique.
Ssa voscenza Benedica, Baciamu li mani a Vossia
Galdio

domenica 31 gennaio 2010

DER FALL MS. CASTILLO

Auszug aus dem Manuskript N° 1 „Der Fall MS EL CASTILLO“
ISBN 3-86516-375-0


... »Sag mal, Franco, bist du schon mal auf der Brücke gewesen?«, fragte mich Bernt nach einer kurzen Pause.
»Ja, aber nur ganz kurz, lass uns mal eben nach oben gehen und sehen, was es da alles so gibt«, schlug ich vor und stand gleich auf.

Auf der Brücke probierten wir alles: Das Radio gab nur Geräusche von sich und machte noch nicht mal Pieps, im Gegenzug ließ der Funkpeiler sich erst mal gar nicht andrehen, so verrostet und fest vergammelt war der. Nur der UKW-Empfänger war noch einigermaßen zu gebrauchen, der Rest war einfach − wie alles hier an Bord − nur noch Schrott.
»Kein Kreiselkompass, kein Autopilot, nur der Magnetkompass und das Handruder, alles nach dem Motto: Immer schön die Küste längs, ohne die auch nur für ein paar Stunden aus den Augen zu verlieren, sonst bist du verloren«, kommentierte ich fast teilnahmslos.
»Es könnte aber auch sein, dass der Kapitän ein tragbares GPS hat«, erwiderte Bernt nach kurzer Überlegung.
Meine Neugier aber galt dem Navigationstisch und dem dort aufgeschlagenen Navigationskartenatlas, so antwortete ich ihm nicht.
Der Kapitän hatte auch den Zettel, auf den er neulich bevor er zurück nach Hause flog, eine lange Reihe von Zahlen aufgeschrieben hatte, neben der uralte Schreibmaschine liegen lassen.
»Komm mal einen Moment her, Bernt, es gibt was Interessantes zu sehn«, bat ich.
»Was denn?«, fragte er, und schon stand er neben mir am Kartentisch.
»Auf diesem Zettel hier sind all die Navigationskarten, die der Alte für das Schiff bestellen will, es sieht also so aus, dass diese Zahlen nichts anderes als unsere Reiserroute sein werden«, erklärte ich.
Wir suchten uns aus dem Navigationskartenatlas die zu den Zahlen gehörenden Navigationskarten heraus und standen, als wir sie alle beisammenhatten, da wie der Ochs vorm Berg.
»Verdammt, was soll denn das hier? So was gibt's doch nicht! Hier sind nur Karten von dem Roten Meer, dem Indischen Ozean samt Arabischem Meer, die südliche Spitze Afrikas, die gesamte westliche afrikanische Küste bis Gibraltar und sonst nichts«, bemerkte ich erstaunt.
»Und du meinst, dass wir mit diesem Schiff so eine Reise unternehmen sollen? Wie denn, Großer Meister?«
»Dein „Großer Meister“-Gelaber geht mir langsam auf den Sack.«
»Ich weiß, Großer Meister, ich weiß und ich liebe es, Großer Meister.«
»Fick dich, Bernt, ich weiß es selbst nicht. Alles, was ich weiß, ist, was ich hier sehe, und was ich hier, sehe gefällt mir nicht. Und noch was, mein Junge, hier, schau mal hierher, all diese Karten hier sind alle Großmaßstabskarten, alle bis auf eine einzige, Bernt. Nur für dieses Gebiet hier hat sich der Kapitän eine detaillierte Karte ausgesucht.«

»Wo ist denn das, Franco? Bist du schon mal dort gewesen?«, wollte er noch wissen.
Ich zeigte ihm auf dem Katalog einen Punkt längs der Küste Muskat, am Arabischen Meer.
»Hier ist es«, sagte ich ihm und zeigte auf einen Punkt auf der Karte des Atlas, »ich bin schon einmal dort gewesen, vor Jahren, mit einem Tanker. Wir fuhren dort ein Mal, um Brennstoff zu bunkern, es ist ein ganz normaler Tanker, Laden- und Löschhafen, dort kann man wie gesagt Bunker, Wasser und Proviant übernehmen. Sehr, sehr teures Wasser und noch teureren Proviant, sonst nichts, dort gibt's ansonsten nur noch Sonne und Sand«, erklärte ich ihn noch,

»Und was sollen wir dort mit dieser Seifenkiste dort tun? Nicht etwa Brennstoff bunkern, oder? Der Eumel sagte doch, dass wir am Anfang der Reise genug Brennstoff für drei Monate an Bord haben würden. Wozu denn dort einlaufen? «
»Keine Ahnung, Bernt, es sieht aber verdammt danach aus, dass das Ganze hier unsere Reise sein soll, und wenn das stimmt, sollten wir danach mit diesem Schiff um die halbe Welt schippern, um irgendwann, wenn überhaupt, im Mittelmeer zu landen. Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll, Junge. «

Während Bernt sich den Atlas weiter ansah, suchte ich zwischen den alten Lotsenbüchern, in der Hoffnung, dort die Schiffspiere zu finden, und Bingo, ich wurde fündig.
Zu meinem Erstaunen war das Schiff nach den „Lloyds Register of Shipping“-Bestimmungen gebaut und gewartet worden, und das ließ mir sofort einen bitteren Geschmack im Mund aufsteigen. Denn obwohl ich noch nicht nach der Lademarke gesehen hatte, an alles hätte ich gedacht, sogar auf den ABS hätte ich aufgrund meiner Erfahrung in der Nordsee mit manchen der amerikanischen Inspektoren ruhig tippen können. Auf den LR aber nicht, denn diese Klassifikationsgesellschaft war die älteste und traditionsreichste Schiffsklassifikationsgesellschaft der Welt. Ihr Name stand und steht heute noch für das Wissen und Können der Seefahrt. Mit ihrer umfassenden Organisation kontrollierte eine Schar von hochspezialisierten Experten alle Bereiche der Seefahrt und das alles im Dienste der Schiffssicherheit und zum Schutz von Menschenleben auf See.
Wie gut und gewissenhaft einige Lloyds-Inspektoren gearbeitet hatten, war hier gleich aus der Schiffszertifikaten- Mappe, die vor mir auf dem Navigationstisch der MS El Castlllo lag, zu ersehen.
»Bernt, sag mal, erinnerst du dich an das leerstehende Fundament Vorkante Maschinenraum?«, fragte ich.
»Ja, klar doch, was ist denn damit?«, fragte Bernt zurück, über meine Frage etwas überrascht.
»Und an die verrottete alte Kolbenlenzpumpe an Deck? Die mit der gebogenen Kolbenstange und dem aufgerissenen Pumpengehäuse?«, bohrte ich weiter, ohne seine Frage zu beantworten.
»Ja, klar, Mann, irgendein Trottel muss ja mal vor Jahren probiert haben, mit geschlossenen Außenbordventilen zu pumpen, es gab deswegen ein Wasserschlag, und da machte die gute alte Pumpe peng«, antwortete er, immer noch etwas verwirrt über meine Fragerei. »Aber sag mal, Franco, was hat die alte Pumpe mit all dem hier eigentlich zu tun?«, wollte er noch wissen.
»Nix Spezielles oder Spezifisches, hier aber steht nur Schwarz auf Weiß geschrieben, dass die Pumpe in Cabo Verde total überholt worden ist und daher sollte sie eigentlich für die nächsten vier Jahre in Ordnung sein«, gab ich trocken zurück.
»Sag mal, Großer Meister, hast du eine Macke? «
»Nein, Bernt, ich nicht, aber der Schweinehund, der das hier eingetragen hat, der ja«, antwortete ich rabiat und zeigte ihm die schmierige alte LRoS- Mappe, die geöffnet auf dem Kartentisch vor mir lag, »und die beiden Hilfsdiesel, die Ankerwinde, der verbrannten Notgenerator vorne unter Deck, alles, die verrosteten kaputten Lukendeckel, der verrostete Schiffsrumpf mit all den tiefen Beulen und Leckagen, alles, Bernt, das gesamte verdammte Schiff ist für die nächsten vier Jahre klassifiziert worden! Nicht zu fassen, Bernt, nicht zu fassen, Junge, ich könnte vor Wut fast kotzen, verdammt noch mal!«
»Die alten verpissten Lords in London, die schlafen wohl oder die sind alle besoffen«, bemerkte ich noch verbittert.

»Was zum Teufel geht hier eigentlich vor, Großer Meister?«, fragte Bernt, nachdem er selbst einen Blick in die Mappe geworfen hatte.
»Geld, Bernt, bares Geld, es geht nur noch um Dollars, und für Dollars sind auch einige LRoS- Inspektoren bereit, über Seemännerleichen zu gehen, mein Lieber, es geht nur noch ums Geld.«
»Leider kann man in Ländern wie Cabo Verde mit einer Hand voll Dollars alles Kaufen«, kommentierte er ziemlich gefasst
»Nein, verdammt noch mal, nicht nur in Cabo Verde kann man das, in Spanien bei den hochnäsige Caballeros anscheinend auch«, antwortete ich wütend, »und diese Mappe hier ist der Beweis dafür! Hier, schau mal wieder her, Bernt«, fuhr ich fort, »alle Ballasttanks, die Decks, der Laderaum, alles, sowohl in Cabo Verde dieses Jahr als auch in Spanien vor vier Jahren, alles wurde angeblich kontrolliert und ordnungsgemäß abgenommen. Dieses Schiff hätte aber schon damals, allerspätestens vor vier Jahren dort in Spanien, verschrottet werden müssen. Du warst doch im Laderaum, Bernt, in was für einem Zustand ist der?«
»Falls du nach unten gehen solltest, dann lauf lieber auf den Rippen der Spannten. Die siehst du sofort, denn das Deck ist nach unten gewölbt, so schwach ist das. Sonst findest du dich gleich in einem der Ballasttanks wieder«, antwortete er monoton, fast emotionslos und teilnahmslos.
»Bernt, du spinnst, der Tanktop im Laderaum ist in Ordnung, dies wurde vor vier Jahren in Spanien und vor ein paar Monaten in Cabo Verde gemessen und für in Ordnung befunden. Die LRoS- Inspektoren haben dies doch mit ihrem Stempel und ihrer Unterschrift beglaubigt«, konterte ich in aller Ruhe.
»So das auch noch und der Rostfraß vorne in der Vore Peak, dort, wo das Ballastwasser langsam aus dem Tank ausläuft?«, wollte er danach wissen.
»Vergiss es, Junge, das existiert nicht, du musst wohl heute Nacht einen Albtraum gehabt haben.«
»So, einen Albtraum hab ich also gehabt? Und die Spannte, die ich gestern im Laderaum mit den bloßen Fingern ein Stück abgeknabbert hab, muss wohl auch in meinem Halbtraum geschehen sein, nicht wahr, Großer Meister?«
»Klare Sache, Junge, du hast schlecht geträumt, es steht doch hier in der LRoS- Mappe, dass hier an Bord alles in Ordnung ist. Ich weiß nicht, was du willst, Bernt?«
»Leben, Franco, ich möchte leben und weiter zur See fahren mit der Gewissheit, dass alle Seefahrtsbehörden und sonstigen Mitbeauftragten auch ihre Arbeit machen, das möchte ich.«
»Bernt, so hör jetzt verdammt noch mal gut zu, junger Mann: So lange korrupte Klassifikationsgesellschaftsinspektoren sich solche Scherze erlauben können, ohne Angst zu haben, kontrolliert zu werden, so lange Hafenbehörden angesichts Schiffen wie diesem hier auf die andere Seite der Pier schauen, so lange Banken und Versicherungen bereit sind, Schiffe wie dieses hier zu tragen, so lange gewissenlose Kapitäne bereit sind, mit solchen Schiffen in See zu stechen − und vor allem, Bernt, so lange Du bereit bist, freiwillig als technischer Offizier mit darauf zu fahren, wohl wissend, wie der wahre Zustand des Schiffes wirklich ist, dann hast Du die Klappe zu halten oder mit deinem fetten Arsch an Land zu bleiben, und falls Du bei den Behörden auf den Tisch hauen würdest, mein Junge, würde dir keiner glauben. Egal, mit wem Du sprichst., kein Mensch wird dir zuhören, denn keiner will sich die Finger verbrennen, denn alle leben davon. Die leben sogar gut davon, und alle wollen, dass es so bleibt. Die Arbeiten alle an ihren eigenen Karrieren, die wollen alle ihre berufliche Genugtuung und Prestige. Berufliche Macht ist mit Geld verbunden, und für Geld und Macht gehen die alle über Leichen. Diese Mappe hier, Bernt, ist ein klassischer Fall für den Staatsanwalt, aber gibt es überhaupt Staatsanwälte, die die Courage haben, sich mit solcher Art von Wirtschaftskriminalität zu befassen? Ich sage nein, Bernt, es gibt keine, denn kein Staatsanwalt, der noch frisch in der Birne ist, würde es wagen, sich mit den Klassifikationsgesellschaften anzulegen, kein einziger, Bernt.
Ich frage mich nur, wie viele Seefahrer noch auf See sterben müssen? Wie viele Schiffe noch im Sturm auseinanderbrechen sollen und mit Mann und Maus untergehen, bevor endlich mal jeder der maßgebenden Schweinehunde an Land auch seine Pflicht erfüllt und denkt, bevor er ein Schiff zur Weiterfahrt freigibt, dass er für ein paar Dollars Schweigegeld eventuell eine komplette Besatzung zum Tode verurteilt? Und vor allem, Bernt, wann werden wir, die zum Tode Geweihten, endlich mal die Courage finden, Nein zu sagen?«
Bernt schwieg.
Er stand da fassungslos neben mir und schaute regungslos auf die LRoS- Mappe.

Es wird zunehmend gefährlicher, zur See zu fahren.
Obwohl ich nicht der Mann bin, der mit Wehmut auf das "Damals" zurückblickt und gerne die damaligen Zeiten mit den heutigen vergleicht.
So muss ich mir zugestehen, dass damals, zumindest bis zu den Siebziger Jahre, wo die moderne Seefahrt mit Containerschiffen, riesigen Bulkcarriers, Tankern und Spezialschiffen noch in den Kinderschuhen stand, und wir alle, auf See sowie an Land, fast in einem „Learn by doing“-Verfahren zusehen mussten, wie wir mit Monstertankern und Bulkcarriers klarkamen, solche Zustände wie hier auf der El Castillo einfach nicht möglich gewesen wären.
Denn damals waren die Menschen weder besser noch schlechter als die heutigen, sie waren anders, vor allem waren sie, zumindest was ihre Arbeit betraf, gewissenhafter.
Um sich ein Bild zu machen, wie die Lage bei uns an Bord der El Castillo war, man braucht sich nur all die Komponenten, die ein Schiff eben zu einem Schiff machen, zusammenzudenken, denn all diese Teile, die Stromaggregate, all die Pumpen, das gesamte Rohrwerk samt Ventile, die Decksmaschinen und Lukendeckel, der Schiffsrumpf, kurzum das Ganze, alles war seit vielen Jahren hinüber und hätte seit Langem schon erneut werden müssen.
Mir war auch klar, dass die El Castillo nicht mehr zu reparieren war und dass die einzige Route, die dieses Schiff nehmen sollte, die zu der nahe gelegenen und nächstbesten Schrottwerft gewesen wäre, aber auch nur unter Schlepp und im Totenschiffszustand ,und nichts anderes als das.
So schlimm bei uns an Bord, war die Situation damals.
Einfach kriminell.
Mir lagen aber als gegenteiliger Beweis dieses Zustands, Zertifikate des LRoS vor meiner Nase, die den wahren Zustand des Schiffes widerlegten und das Schiff für die nächsten vier Jahre für die weltweite Fahrt Freigaben.
Angewidert von der Korruptionsbereitschaft dieses einen LRoS- Inspektors in Cabo Verde und der Sorglosigkeit des Mutterhauses in London, das alles ohne Kontrollen akzeptierte, stellte ich die Mappe wieder ins Bücherregal zurück und folgte Bernt, dem großen Schweigsamen, der gerade die Brücke verlassen wollte, nach unten und ging mit ihm an Land in die Alexandra Bar zu Stella, zu der jungen und netten Bedienung, die wir zu unserer guten Dorffee erkoren hatten denn dort wollten wir uns zur Feier des Tages, einen ballern.