giovedì 4 settembre 2008

MASTER MARINER AND COMMANDER... MY ASS.

Aus:MSKR N° 5. VON ANDEREN GESCHCHTEN UND EPILOGE

fortsetzung

...Der Ablöser der Simulant war nun auf der Brücke der NEMUNA und wir liefen in der Bucht von Las Palmas dem Hafenlotsenboot entgegen.
Der Kerl war, so weit ich es beurteilen konnte, kerngesund, er war aber auch ein Simulant.
Er war aber noch gefährlicher und obenauf eíner von der übelsten Sorte, die ich kannte, denn er simulierte ein Schiffskapitän zu sein.
Nix, aber auch nix an Bord eines Schiffes ist schlimmeres, als ein Mann der simuliert, ein Schiffskapitän zu sein.
Wenn der Arsch noch felsenfest der Meinung ist, auch noch ein guter Schiffskapitän zu sein, dann ist das Schiff mit Mann und Maus wirklich in unmittelbare Lebensgefahr.
All der Scheiß fing in dem Biskaya an, eigentlich das Ganze fing schon in Wollgast beim Lade des Schiffes an, denn dort, innerhalb von 4 Stunden, bei einen bis zum Oberkantenlippe mit Getreide geladener Schiff, wurde mir dreimal der Ballastplan geändert
Zu erst, so wie es sich gehört, bekam ich der Ballastplan von dem Steuermann und der war sehr einfach: denn es besah nur leeren Tanks, so machte ich mir daran die Ballast Tanks mit meine beide Lenzpumpen leer zu pumpen.
Kaum eine halbe Stunde später, kam der Kapitän in Maschinenraum und fragte nach dem Ballast zustand des Schiffes, ich zeiget ihn der Ballast Plan und erklärte ihm, dass ich die Vore Peak und Tank Eins Mitte, grade am Lenzen war.
Der Master Mariner and Commander, nahm dem Ballastplan an sich, und ohne ein Wort zu sagen, ging er, dreist und entschlossen dahin blickend, die Treppe hoch, aus dem Maschinenraum.
Bis dahin hatte ich schon die ersten beiden Ballasttanks gelenzt, da keine anderen Anweisungen vorlagen, hatte ich die Pumpen abgestellt und war Kaffee trinken gegangen, denn mittlerweile waren 10 Uhr morgens geworden und es war Kaffeezeit.
Wir später trafen wir uns wieder in die Messe, wo er mir, mit dem Hinweis das Er nun der Kapitän war und daher für die Sicherheit des Schiffes und Ladung zuständig, druckte mir der Herr Kapitän, ein neuer Ballastplan in die Hände.
Der neue ausgearbeitete Plan vorsah, dass nur die Hefte von all den Ballasttanks, hätten, leer sein sollten, und das, bei 3500 Tonnen Getreide und bei vollem Laderaum.

>Also die Vore Peak muss auch wieder vollgemacht werden, < sagte ich, als ich mir die neue Ballast Anweisungen sah.
>Machen Sie aber erst all den Seitentanks leer und dann machen Sie Bitte die Vore Peak und dem N° 1 wieder voll Meister<
>Geht klar, < hatte ich geantwortete und an meinem Kaffee weiter geschlurft. Der Kapitän ging, der Steuermann kam gleich darauf auch, zu Kaffee trinken in die Messe.
>Ich habe hier eine neuer Ballastplan Steuermann, < sagte ich und zeigte ihm dem Zettel. Er schaute sich in alle Ruhe dem neuen Plan am, murmelte er so was wie:
>Der hat keine Ahnung, < er sagte aber nicht mehr dazu und ich ging in Maschinenraum dem Ballast, rauszuschmeißen.
Gegen 15 Uhr war ich damit spielen fertig geworden, ich meldete das Ende der Ballast lenzerei auf der Brücke via Interkom weil komisch, wie es klingen mag, das Schiff ohne Telefon geboren war, und legte kurz danach dem Ballastzettel mit meiner Unterschrift in die Messe und der Fall war für mich gelaufen.
Von Land aus, die Hafenarbeiter waren schon früh am Morgen mit dem Laden des Schiffes angefangen, die hatte aber wegen Ladungsmangel um die Mittagszeit mit dem Hinweis das die am Nächsten morgen um 6 Uhr, wieder anfangen wollten, aufgehört.
Mein Ballast war raus, auf meine Arbeitszettel hatte ich nicht Wesentliches drauf und so machte ich, wie all die anderen an Bord auch, erstmals Sense.
Der nächste Tag verlief ruhig, es mangelte an Ladung und daher wurden wir nicht fertig, ich hatte meinem Arbeitspensum erledigt und lungerte nur herum und vertrieb mir die Zeit fast belanglose Aufräumungsarbeit in der Werkstatt und wünschte mir wir wären schon auf See.
Lustig wurde es an dem Tag danach früh am Nachmittag, wo es um die letzen 50 Tonnen Ladung ging.
Platz da für, im Laderaum Achter, hatten wir ja genug, des neuen Ballastplan wegen aber, waren wir laut Steuermann, auch schon überladen und das auch noch nicht mal wenig.
Zuerst bekam ich vom Kapitän die Anweisung Tank Nummer 2, zu lenzen, ich tat es sofort.
Danach bekam ich, immer vom Kapitän, die Anweisung beide Seitentanks Nummer 4 vollzumachen, dass tat ich auch auf der Stelle.
Danach immer vom Kapitän, kaum eine halbe Stunde später, nachdem ich das Hafenwasser von Wollgast, wieder ein wenig umgewälzt hatte, bekam ich die Anweisung Seitentanks Nummer 3 aufzufüllen und den beiden 4 wieder leer zu lenzen, ich tat es ohne widerrede.
Danach teilet eine völlig verstörte Kapitän mir mit, dass beide 4 doch vollzumachen wären und die 3 wieder leer, ich hatte nichts zu tun und ich fand das lustig, ich fragte noch nicht mal, was der Scheiß bedeuten sollte, ich tat es, basta.
Als der Laderaum dann dichtgemacht wurde, trimmte ich mit meinen Brennstoffstanks das Schiff grade und wartete ab.
Wir liefen gegen 15 Uhr aus, wir gingen in der Nordsee via Kielkanal, wo wir, um die 200-Liter-Schiffsfarbe und 50 Liter Farbverdünnung an Bord bekamen. Später, weil die von Deck in Wollgast Frischwasser zu bunkern vergessen hatten, in Brunsbüttel, wo es wirklich gutes Trinkwasser gibt, frischten wir auch unseren Frischwasservorrat auf und ab ging die Post Richtung Balearen.
Wir konnten zwar selbst Frischwasser an Bord produzieren, in der Ostsee setzte ich aber das Ding nicht in Betrieb, das Wasser dort ist, zu versaut.
In der Nordsee ist das Wasser auch nicht gerade gut und nicht zum Frischwasser Produktion mit Bordmittel geeignet.
Erstaunlicherweise gab es ja Argonuten die das nicht wahr haben wollten und mich drängten, auch in der Ost und Nordsee Frischwasser zu produzieren, ich hab’s nie getan und die ordnungsgemäß zum Teufel gejagt.
Fuck them!
Bis zu Mitte der Biskaya lief alles gut, dort aber bekamen wir einen auf den Sack, aber so einen auf den Sack, dass die gesamte Heide zu wackeln anfing.
Es war kurz vor der Kaffeepause, als ich von der Mannschaftsmesse aus, an dem Tag nach vorne über die Luken schaute, wo grade ein Brecher überm Schiff brach, der Idiot fand nicht Besseres zu tun, als uns fast unter wasser zu drücken.
Erst dann merkte ich, dass wir verdammt kopflastig waren, und dass der Kapitän auf einmal neben mir in der Mannschaftsmesse stand.
Der Mann war kreidebleich und gar nicht gut zuwege, ihm ging´s sogar beschissen, er war nicht seekrank, der Mann hatte Angst verdammt noch mal, dem Onkel stand die blanke nackte Angst ins Gesicht geschrieben.
> Wir sollten lieber die Vore Peak rauswerfen, Kapitän, da kommt viel zu viel Wasser an Deck, und geben Sie bitte etwas weniger Fahrt, die Maschine arbeitet zu hart,< sagte ich so beiläufig und ruhig wie möglich.
>Gute Idee, Meister, ich wollte mir nur etwas zum Essen holen, aber machen sie das bitte, Pumpen sie die Vore Peak aus, < antwortete der Arsch und ließ sich vom Koch ein paar Scheibenbrot mit Käse schmieren.
Als ich eine gute halbe Stunde später, wieder von der Mannschaftsmesse aus, nach vorne schaute, war das Schiff etwas höher mit der Nase gekommen, der Kapitän hatte auch die Fahrt reduziert, und an Deck kam fast kein Wasser mehr.
Erst am Tag danach, als wir an Finistère vorbei in Richtung sonniger Süden marschierten, beruhigte sich Rasmus, der Herr der Stürmer ein bisschen, er kam nun schräg von achtern und nicht mehr von vorne, die Maschine lief wieder mit 80 % Last und unsere Welt war wieder in Ordnung.
Bei Aveiro dann war das Meer spiegelglatt und die Jungs gingen wieder ihrer gewohnten Arbeit an Deck nach.
An dem Morgen aber lag etwas Ungewöhnliches in der Luft, die Jungs aus Kiribati gingen mir ungewöhnlich schnell aus dem Weg, und als eine von denen mich im Maschinenraum nach unserer elektrischen tragbaren Wasserpumpe fragte, wurde ich stutzig.
Bevor ich aber die kleine Wasser- schleudere, hergab, fragte ich, warum die auf einmal so was brauchten, und etwas verlegen, antwortete mir der Junge, dass das Kabelgatt vorne abgesoffen war.
Unterwegs zum Vorschiff traf ich zu meiner Überraschung, auch den Kapitän, der ebenfalls dorthin auf dem Weg war.
Der Mann verließ während seiner Wache ein bisschen zu oft die Brücke.
Wie`s am Tag davor der Fall gewesen war, als er sogar bei steifen acht Windstärken seine Wache verlassen hatte, latschte nun der Master Mariner and Commander, während das Schiff solo lief neben mir über die Decksluken, zu dem abgesoffenen Kabelgatt.
Anscheinend hatte er noch nie gehört, dass Schiffe, zu jeder Zeit und ohne Vorwarnung, aus welchem Grund auch immer, was unter Umstände sogar tödlich enden könnte, aus dem Ruder laufen können, dachte ich mir, als ich unserem Wegweiser auf See, übers Deck latschen sah.
Im Kabelgatt gab’s Land unter, aber so viel von Land unter, dass, das Wasser fast die Einstiegsluke zum Bugstrahlruderraum, die um die 80 Zentimeter über dem Boden war, erreicht hatte.
Träge, fast gleichgültig schwebte das schmutzige Wasser im Kabelgat hin und her.
Aus den unteren Fächern der Regalen hatte es all die Farbtöpfe die da waren für sich in Anspruch genommen. Während der Nacht, als Rasmus noch am Toben war, sozusagen aus lauter Tätigkeitslust, mit denen Fußball gespielt und aufgeschlagen. Nun also die 200 Liter weiße Farbe, die wir in Holtenau ein paar Tage davor bekommen hatten, schwabbelten mit dem Wasser hin und her, und alles sah äußerst bunt und irreal aus.
Auch die 50 Liter Farbverdünnung hatte das Wasser mitgenommen und gleich verdünnt, man konnte in dem Raum kaum Atmen und die ätzenden Gase, brannten uns wie Feuer in den Atemwege und Augen, das es kaum auszuhalten war.
Wortlos, während all die anderen sich unschlüssig sich umschauten, starrte ich von der Treppen zum Kabelgat, dem dortigen Raumlüfter, und ging wieder an Deck, weil mir die Augen schon zu Tränen anfingen.
Beim Bau des Schiffes hatte man an Deck, um die Arbeit mit den Festmacherleinen zu erleichtern, neben der Ankerwinde, ein 140-Millimeter-Rohr, das drunter zum Kabelgatt führte, eingeschweißt.
Dadurch konnte man die Festmacher- leinen an Deck hieven, oder in Kabelgatt drunter Fieren, ohne den umständlichen Weg über die Treppen damit zu gehen.
Das Rohr war so um 1 Meter hoch und hatte eine schöne niedliche mit roter Farbe bemalte Verschlussklappe oben drauf verpasst bekommen.
>Diese Verschlussklappe ist da, damit man sie auf See auch verschließt. Die rote Signalfarbe ist da, damit die Verschlussklappe, wenn man hier an Deck kommt, einem sofort ins Auge sticht. Bleibt aber die Klappe auf See offen und wir geraten in Schlechtwetter und Wasser kommt an Deck, meine Herren, dann säuft uns das Kabelgatt ab. - <
Mehr, während ich die nur ans Rohr angelegte Verschlussklappe voll aufmachte, um die Luftzirkulation drunter im Kabelgatt zu erhöhen, wollte ich nicht sagen, dann aber doch.
>Und lasst uns hoffen, dass kein Wasser unten in den Bugstrahlruderraum eingedrungen ist, - < sagte ich noch ergänzend, zu der betrübten Besatzung.
Mittlerweile war auch der Steuermann an Deck gekommen, er war hinzugekommen, weil er, so wie er sagte, nicht schlafen konnte.
Er hatte das muntere Treiben an Ankerdeck von seiner Kabine aus gesehen, neugierig und verwundert über die recht ungewöhnliche Volksversammlung an Deck war er also nach vorne gekommen, er stand auch nun, da wie Pik 7 und schaute von oben, konsterniert auf das bunte Aquarium im Kabelgatt.
Nun also, während der Koch ganz allein achtern in seiner Kombüse die Pfannen schwenkte und die NEMUNA mit 12 Knoten furchtlos und würdevoll über die heiligen spanische Fischerei- gründe glitt, jagten einigen Fischereikutters links und recht an uns vorbei, dass es eine wahre Wonne war, sie anzusehen.
Währenddessen aber standen unsere furchtlose Argonauten mit Argos Augen vorne auf der Back und diskutierten konfus über das wie und mit was man, so schnell wie möglich das Wasser aus dem Kabelgatt raus holen könnte.
>Damals, wenn wir auf See einen Fischkutter kreuzten, schwenkte der Kapitän von der Brücke aus eine Whiskyflasche, meistens kam dann der Kutter längsseits und schon hatten wir Frischfisch zu Mittag, ob das heute auch so geht? < Fragte ich die unerschrockenen Argonauten neben mir.
Beiden schaute sich um und beide, wie vom Teufel getrieben, gingen flink und wortlos nach achtern zurück.
>Ihr habt alle schon gesehen, wo ich den Wasserstand in der Vore Peak im Kabelgatt peile, nehmt also die Verschlusskappe vom Peilrohr ab und lasst erstmal das Wasser dorthinein gurgeln. Nach dem Kaffee werde ich es vom Maschinenraum aus mit der Ballastpumpe die Vore Peak lenzen, den Rest werden wir dann mit der tragbaren Elektropumpe nachlenzen, < erklärte ich dem jämmerlichen Rest der Deckbande, und ging angewidert von soviel Nachlässigkeit, nach achtern zurück.
Das Wasser aus dem Kabelgatt konnte ich erst gegen 15 Uhr via dem Vore Peak lenzen, und kurz vor Feierabend dann, war der Boden des Kabelgatts wieder trocken.
In dem Bugstrahlraum fand ich zum Glück kein Wasser so- dass alles in allem also, außer dem Verlust von 200 Liter Farbe und 50 Liter Verdünnungsmittel, keine allzu großer Schaden entstanden waren.

fortsetzung folgt