sabato 19 luglio 2008

MASTER MARINER AND COMMANDER MY ASS

DIE KÜMO ARGONUTEN

Auszug aus MSKR N° 5 VON ANDEREN GESCHICHTEN UND EPILOGEN.

Aus der Reihe “Ein Haufen von Vollidioten ist an Werk“

...Las Palmas empfing uns an dem Nachmittag, wo wir gegen Fünfzehenuhr den Hafenlotsen übernahmen, mit einem strahlenden Sonnenschein und spiegelglatten See.

Während der Reise von Wolgast an der Ostsee nach Las Palmas war es nicht immer so gewesen, in der Biskaya hatte wir von Rasmus so einen auf die Mütze bekommt, dass ich rechtsfroh war, endlich im Hafen und kurz darauf, fest an der Pier zu sein.

Die Reise war ein von diesen Reisen gewesen, von denen man nicht so gerne darüber spricht, weil so etwas eigentlich erstmals gar nicht geben sollte.

Auf die NEMUNA, stieg ich zum dritten Mal an einem regenreichen Abend in Malmö ein und am Nächstem morgen gegen Zehenuhr hieß es: Maschine an, Leinen los und ab nach Wolgast in Ostgermanien, wo wir um die 3000 Tonnen Getreide als Teilladung für zwei Häfen in Südspanien laden sollten.

Simulanten gib es überall, man kann fast alles simulieren, vom Hexenschuss bist zum weis der Kuckuck wat, vor allem die Herren Kapitäne, di Master Mariners and Commanders also, stehen bei mir in die Skala der Simulanten, sehr Hoch in Kurs.

Das ein Kapitän aber auch einen Gehirnschlag simulieren kann das war für mich neu, da aber Kapitänen allwissend und all könnende „Jacks for all Trades“ sind, nicht von all zu großer Überraschung.

Der Krümmer Hund auf der Brücke fing kurz nach auslaufen Malmö über Unwohlsein zu Jammern und ein paar stunden später auch noch über seinen Rechtes Arm zu meckern. Angeblich war der Arm fast gefühllos geworden, er fühlte die Finger seine linke Hand fast nicht mehr und er machte sich Ernsthafte sorgen über seine Gesundheitliches zustand.

Am dem Abend gegen Elfuhr dann, wo ich meinen letzten Rundgang um Schiff machte, fand ich auf der Brücke einen Kapitän, der mehr tot als lebendig zu sein schien.

Er saß da in seinem Sessel, schaute teilnahmslos nach vorne in die Nacht hinein und sagte und rührte sich nicht.

Der war aber noch am Leben, die Wache war also vorschriftsmäßig nach dem neuen Bestimmungen der Schiffbesetzungsordnung noch besetzt und das war erstmals für die Sicherheit des Schiffes sehr wichtig. Daher machte ich mir nicht allzu viele Sorgen, als er mir sagte, dass er seinen rechten Arm nicht mehr bewegen könnte.

An dem Abend seine Stimme hatte auch eine ganz anderes klang als sonst, als er dann Aufstand und das Licht auf der Brücke einschaltete, sah ich der Grund der Umschlag seiner Stimme: Den unteren Lippen hängte etwas schlaff nach unten und dem Rechtenarm war fest an seinen Bauch gepresst, was ihn nicht allzu viel behinderte, weil er Linkshändler war.

So einen Schiefhängenden Fresse hatte ich wirklich noch nie gesehen, ich kannte der Mann nicht, er war neu an Bord, denn er machte grade seine zweite Reise bei der Reederei, daher wusste ich noch nicht, ob er einen Kapitän oder einen Argonut war, der tat mir aber desto zum Trotz, sehr leid.

Im stille ging ich die Prozeduren nach, wie man sich in dem Fall, dass der Kapitän aus See aus den Laschen Kippen würden verhalten sollte, was Angesicht der Tatsache, dass wir an Bord auch ein Steuermann hatten, gar nicht kompliziert war.

Das hisst also: Kapitän aus den Laschen gekippt und Tod, Steuermann sofort Wecken, der Alte im Proviant Tiefkühlschrank packen, und ruhig weiter fahren.

Punkt, Basta, Finito.

Dass natürlich für den Fall, dass der Dampfer sich auf Höhe See befand, da wir aber in der Ostsee waren und an nächsten Tag gegen Fünfzehenuhr hätten einlaufen sollen, machte ich mir unser Proviant wegen, keine allzu großer Sorgen.

Wir hatten ja eine gute Klimaanlage an Bord, die hätte ich falls nötig angeschmissen, der sehr Gute und sehr toter Herr Kapitän in seine Koje vorläufig aufgebahrt, die Klimaanlage in seiner Schlaffkammer auf volle Pulle gestellt und somit dem teueren Proviant gerettet.

Trotzdem fragte ich ihn besorgt, ob es nicht besser wäre dem einem Kiribati Matrosen, von denen ich wusste, dass er, das dritten Steuermann Patent auf großer Fahrt in Australien erworben hatte, auf der Brücke mit auf Wache zu haben.

Mit seinem Hinweis, dass seine Wache kurz vor der Ablösung durch den Streuermann stand, ging ich, ihm eine Guter friedliche Ruhe wünschend, nach unten in die Messe, wo ich mir, bevor ich schlafen ging, noch eine Scheibe Toastbrot mit Nutella und eine Tasse Kaffee genehmigen wollte.

Unseren Steuermann saß auch da und Trank in Ruhe sein Tee, er war auch nicht grade der Jüngste, der musste auch um die Sechzig gewesen sein, und als ich ihm mitteilte, dass den Kapitän, kürz vor einem Gehirn schlag oder Herzinfarkt stand, schien er nicht besonders allarmiert zu sein.

Gefasst erklärte er mir das Er sich mit solchen Symptomen sehr gut auskannte, er versicherte mir, dass er sich der Kapitänszustand ansehen wollte und mir eventuell falls nötig bescheid geben würde, denn wie er sagte, er kannte sich in solchen fälle gut aus und war daher bestens dafür vorbereitet.

Er kannte sich sehr gut aus und war bestens dafür vorbereitet, weil er selbst vor ungefähr sechs Monaten seinem zweitem Herz Beipass bekommen hatte, erklärte er mir, demzufolge war er in diese Angelegenheiten gut in visier.

Daraufhin, da es mittlerweile kurz vor Mitternacht war, wünschte mir der Steuermann eine gute Nachtruhe und ging auf die Brücke, und ich, beruhigt von so viel Lebenserfahrung und Weisheit, sicher in guten Händen zu sein ging schlafen.

Am Nächstentag liefen wir nicht wie vorhergesagt um fünfzehn, sonder dem Niedrigwasser wegen, um Siebzehnuhr in dem Hafen und waren kurz danach fest an der Pier.

Der zustand unser Kapitän hatte sich nicht wesentlich geändert, sein Arm saß immer noch wie abgegossen, fest an seinem Bauch, seinem rechte Lippe hängte immer noch schief wie an dem Abend zuvor, er war aber, wenn auch etwas angeschlagen, all dem Anschein nach noch am Leben.

Erst am Nächstentag wollte er zum Arzt gehen, da er auf mich nicht hören wollte und sich sofort in ein Krankenhaus zu begeben, sagte ich nicht mehr dazu und ging ich als letzte, nachdem ich dem Ballast rausgepumpt hatte, gegen Mitternacht schlafen, und der Tag war auch für mich abgelaufen.

Am nächsten Morgen war der Kapitän verschwunden, der Steuermann wusste nicht viel, ich wusste von nicht, der Reeder hatte schon mit dem Steuermann gesprochen und nun, gegen Mittag, wollte der Reeder auch mit mir sprechen.

Was war geschehen; gegen Einuhr nachts hatte sich der Kapitän einem Taxi kommen lassen und war damit in Krankenhaus gefahren.

Mit dem Hinweis, dass man ihm in Krankenhaus einen ankommenden Gehirnschlag diagnostiziert hatte, war er gegen Fünfuhrmorgens wieder an Bord gekommen, schleunig hatte er dann das Schiff dem Steuermann übergegeben, seinen Siebensachen gepackt und mit demselben Taxi, geschwind wieder weg gefahren.

Er wollte mit dem Taxi nach Lübeck, wo er Gute bekannten hatte und erst dort, zu Behandlung seinen Gehirnschlag, in einem Lübecker Krankenhaus vormarschieren.

Das war seinem Plan einen Gehirnschlag vorzubeugen.

„Der Mann ein Simulant, er ist nie in ein Krankenhaus in Wolgast gewesen, dort gibt es ja gar kein Krankenhaus, dem Agenten hat es mir gesagt.“

Schrie mir der Reeder ins Ohr.

„Und sie haben nicht gemerkt, dass der Mann am Simulieren war, wie kommt denn dat Meister," wollte meiner aufgebrachter Reeder, von mir wissen, als ich seine Anweisung gemäß, gegen Mittag anrief, und ihn das alles erzählt hatte.

Unter dem Hinweis, dass ich bis dato, weder zu einem Herzinfarkt, noch in dem Genus ein Gehirnschlag gekommen war und daher, alles was ich über solche Vorfällen wusste, nur aus Zeitung und Fernsehen stamm, entschuldigte ich mich bei dem aufgebrachten Reeder für meine Wissenslücken in puncto Gehirnschläge und Herzinfarkten.

Geistgegenwärtig jedoch entlud ich das Ganze auf dem Steuermann, weil er als erfahren Herzkranker Mann, mit schon zwei Herz Beipässen und ein hauch von Diabetes am Arsch, in solche Sachen also, mit sehr viel mehr Erfahrung hinter sich als ich, er hätte deshalb und gerade deswegen aus eigener Erkenntnis wissen sollen, wie einen Mann aussieht, wenn er kurz vorm Abkratzen steht.

Auf die andere Seite der Leitung wurde auf einmal totenstill, aber so von gespenstig ruhig das Ich in der Tat dachte das meinem Reeder einen fulminanten Hirnschlag, verursacht durch meine Erklärung, regelrecht erschlagen worden war und nun steif, wie Lazarus, neben seinem Schreibtisch liegen musste.

Dann aber, ganz ruhig informierte er mir mit fast Engelstimme das am nächsten Tag einem neuen Kapitän an Bord kommen würde, danach machte in der Leitung Tütüt und das Gespräch war, ohne dass er mir nichts mal tschüss sagte, von seiner Seite aus, aber so von abrupt beendet worden, dass ich diesmal wirklich glaubte, dass er daraufhin, gleich tot umgefallen war.

Der Ablöser von dem Simulanten war nun auf der Brücke der NEMUNA, und wir liefen in der Bucht von Las Palmas dem Hafenlotsenboot entgegen.

Der Kerl war so weit ich es beurteilen könnte kerngesund, er war aber auch ein Simulant, sogar einer von den übelsten und gefährlichen Sorten, die ich kannte, denn er simulierte obwohl er ein jämmerlicher ARGONUT warf, ein Schiffskapitän ein MASTER MARINER AND COMMANDER also zu sein.

Das ist aber eine andere Geschichte.