Titel
DIE BAUSTELLE
ISBN
978-3-8442-5904-9
Sprache
Deutsch
Alterseinstufung keine
Kategorie
Belletristik → Erzählende Literatur → Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verschlagwortung
Siemens Murksarbeit und Italienischen Korruption..
Kurzbeschreibung
Die Hauptbestandteilen eine Umwelt Katastrophen, sind: Pfusch an Bau, Geringschätzung, Unw
Ausführliche Beschreibung
Eine
Affen-Komödie vor dem Siemens Desaster. Eine der Gründe warum der
Siemens Abteilung „Kleine Müllverbrennungsanlagen“ zusammenbrach und
warum und wie es zustande kam, wird in diesem Buch Geschildert. Der
Schlamassel, welche die Joint Venture Siemens-Wehrle, sich bei dem Bau
der Müllverbrennungsanlage des Ital Green Energy in Monopoli-Bari,
geleistet hat, ist hierfür, das Beste Beispiel. Dies ist eine fast
chronologische Schilderung wie es geschah und warum. Warum ich es so
genau weist? Ganz einfach: Ich war dabei und ich habe dem Kessel in
Betrieb genommen. Die kriminelle Verantwortungslosigkeit manche
Italienischen Industriellen und die korrupten Eigenschaften der
Italienische Behörden, hat es so weit gebrach das nun, zehn Jahren nach
der Fertigstellung der Anlage, in Monopoli bei Bari in Apulien, die
erste Krebs- Erkrankungen durch Umweltverschmutzung gemeldet werde.
Obwohl es wirklich, zum Kopfschütteln und zum Heuen wäre, es darf
wirklich Lauthals gelacht werden.
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weltweiter Vertrieb
Leseprobe
DIEBAUSTELLE
FrancoParpaiola
Copyright: © 2013 Franco Parpaiola
Published by: epubli GmbH, Berlin.
www.epubli.de
ISBN978-3-8442-5904-9
DIEBAUSTELLE.
WennDu zu wissen wünschest, so wünsch auch, belehrt zu werden.
Kaiser Friedrich der Zweite zuseinem Sohn Konrad.
Monopoly
ist ein Spiel, einFamilien- und Gesellschaftsspiel, ein
Wirtschaftsspiel ums Geld, mit Banken undImmobilien, mit allem, was
Gewinn und Macht, Reichtum und Ansehen mit sichbringen.
Monopoly
ist ein Scheißspiel, dennes verdirbt den menschlichen Charakter und
macht ihn zum Sklaven des Geldes,zum Knecht des persönlichen Reichtums
und Besitz.
Daher ist Monopoly alsGesellschaftsspiel so wie das
Monopol der wenigen über die vielen im wirklichesLeben, ein
menschenverachtendes Spiel, ein betrügerisches Spiel also.
Monopoli
ist aber auch der Nameeiner netten kleinen Stadt südlich von Bari in
Apulien, wo einst Karl der V.eine seiner Festungen gegen die Sarazenen
im Mittelmeer bauen ließ.
Wo im Mittelalter die Normannen inden
Hügeln und Bergen der Region ihre sommerlichen Domizile, ihre Bastionen
undZitadellen errichteten und wo die ersten Aufstände gegen
dieBourbonenherrschaft in Süditalien ihren Ursprung fanden.
In
diesem Teil Süditaliens, der vomAdriatischen und dem Ionischen Meer
bezaubert wird, inmitten fruchtbarer Hügelhat es sich immer gut leben
lassen.
Hier wurden mehrere Sprösslingegermanischer
Adelsgeschlechter von Mönchen großgezogen und in die Kunst
derDiplomatie, die des Herrschens, die des politischen Kalküls und der
Heucheleieingeweiht.
Unter der eisernen Führung desKuttenträgers
wurden die, die des Lesens und Schreibens mächtig waren,unterrichtet in
Latein, in Mathematik, in Geografie und Geschichte, vor allemaber
lernten sie, dass Wissen Macht ist.
Nicht nur das. Die
Klosterbrüderlehrten, denen, geübt und erfahren, wie sie waren, wie man,
wenn die Kunst derpolitischen Erpressung, die Fähigkeit des
psychologischen Drucks, dieWirksamkeit der Täuschung und die der Tarnung
auf dem Weg zur Verwirklichungden eigenen wahren Zielen versagten, wie
man auf dem Pfad der Macht das Wissenals Waffe einsetzen kann.
Vollidioten gibt es bekanntermaßenleider überall.
Dementsprechend muss es auch inMonopoli Vollidioten geben.
Und in der Tat die gibt esTatsächlich.
Die Vollidioten in Monopoli aber,die sind anders als die germanischen Vollidioten, die ich kenne.
Denn
di Vollidioten in Monopoli beiBari, glauben Tatsächlich, allwissend,
allkönnend und fast göttlich zu sein,als all den dämlichen Germane
dieser Welt und das, das macht die Sache nochkomplizierter, noch
peinlicher und schwierige.
Denn nichts auf dieser Welt
istschlimmer als ein Vollidiot, der allwissend, allkönnend und vor
allem,einzigartig auf dieser Welt zu sein glaubt.
Die Germanen
wiederum sind aber auchnicht viel besser, wenn also die Überheblichkeit
aus Süditalien sich mit derArroganz einen Vollidioten aus Germania
trifft, das ebenfalls kenntnisreich,allkönnend und über alles
allmächtig, zu sein glaubt, dann ist wirklich alleszu spät.
Dann
kann man nur in Deckung gehenund aus sicherer Entfernung fassungslos
zusehen, was geschieht, wenn solcheExperten gemeinsam ans Werk gehen und
die trafen aufeinander und ob, dass die,aufeinandertrafen.
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Die
Deutschen auf der einen Seite,die Italiener auf der anderen, jeder für
sich, fast anarchischzueinanderstehend, schafften sie, eine Anlage
zusammenzubauen, die zur Schandeder deutschen Wertarbeit in der Welt
wurde, die aber gleichzeitig auch einemonumentale Bestätigung des
einfältigen italienischen Servilismus, dem deutschengegenüber,
darstellte.
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Am
Anfang dieses Vorhabens stand,wie ich später hörte, nicht ein
Geistesblitz, nicht der edle Gedanke eineslokalen Visionärs aus
Polignano bei Monopoli, der die Probleme der Bell PaeseRepublik, mit
Olivenschrot lösen wollte.
Von wegen! Am Anfang stand einwahrer
Blitz samt Donner und Getöse, der nicht bei Monopoli in Apulien,
sondernirgendwo in den Schweizer Bergen runterging.
Der Blitz, der
vom Himmel fiel,bewirkte auch etwas anderes, denn da wurde den
Italianucci klar, dass jedesLicht, das in den italienischen Nächten
funkelt, nur dank Siemens funkelt.
Ferner begriffen
ItaliensSpitzengehirne, dass jede Funzel, die in dem italienischen
Nächten nichtfunkelt, unter Umständen nicht funkeln kann, weil
wahrscheinlich keinelektrischer Strom durch das gesamte Netzwerk
Italiens mehr fließt, weilSiemens gemogelt hat.
Dazu begriffen
ItaliensGehirnamputierte auf schmerzliche Weise, das, wenn in der
Schweiz ausirgendeinem halben Orkan ein Blitz zur Erde rasselt, der
wiederum einen Baumniederfällt, der auf eine Überlandstromleitung
knallt, die Strom nach Italienliefert, und die Stromeinspeisung in dem
Land der Pasta als Sugo außer Gefechtsetzt, dem zufolge, in ganz Italien
das Licht ausgeht.
Das war die Lehre, die dieStromelite Italiens aus dem Blitz zog.
Nicht nur das, die Italianuccilernten auch etwas noch sehr Wichtiges dazu.
Die
Italianucci lernten nämlich,dass der elektrische Strom, den sie
brauchen, um ihre Espresso und Spaghetti aldente zusammenzuschustern,
auch von dem Wachzustand und der Handlungsschlagkraftder Eidgenossen
abhängig ist.
Wenn also irgendein blöder dämlicherEidgenosse in
irgendeiner beschissenen Stromschaltzentrale in der Öde
dereidgenössischen Leben pennt, gehen in Italien die Lichter aus, und
derSchweizer Depp, merkt noch nicht mal was davon.
Sobald es aber in ganz Italienzapfenduster wurde, lernten die seligen Italianucci auch noch was anderes.
Die
lernten nämlich, dass dieitalienischen Funzeln, die nicht Funzeln,
nicht Funzeln, können, eventuell auchdank des Geschäftssinns von
irgendeinem Siemens Experte.
Die Italianucci lernten aber
auch,dass all dies nur möglich war, dank ihrer Unterwürfigen
Lakaienhaften Dämlichesbenehmen, den Deutschen gegenüber.
Ja, auch das lernten die Italianuccian dem Tag, als es im ganzen Land zapfenduster wurde.
Denn die Lichter Italiens, diegehören Siemens.
Die Stromerzeuger Italiens, diewurden von Siemens geliefert.
Die wurden unter Anleitung vonSiemens zusammengebaut und betrieben.
Die
Anlagen wurden auch von Siemensam Laufen gehalten, weil Siemens einen
exklusiven Instandhaltungsvertrag fürall diese Anlagen mit dem heiligen
italienischen Stromnetzbetreiber ENEL,abgeschlossen hatte.
Daher bestimmt Siemens, wo und wannwelches Teil in den Anlagen Italiens, zu wechseln ist.
Siemens bestimmt, wie jedesErsatzteillager bestückt sein soll, und Siemens bestimmt auch den Preis.
Siemens
hat fast das totale Monopoldes elektrischen Stroms und der
Heizgasversorgung Italiens, Siemens hat alles,und die Italianucci sind
die Deppen.
Siemens zum Beispiel baute in dieitalienischen Stromanlagen keine Selbstschutzvorrichtung ein.
Jene
Schutzschalter in einemelektrischen Stromkreis, also, dass, sobald der
primäre Erzeuger oder Verteilerüberbelastet wird und sich abzuschalten
droht, All dem unwichtigen Verbraucher,in diesem Fall ganze ländliche
Regionen Italiens also, kurzerhand abknipst.
Besagte Schalter
wurden aber, ohnedass in Italien jemand aufgemuckt hätte oder weil die
Italianucciwahrscheinlich das noch nichts mal gemerkt hatten, von dem
Siemens-Kalkül-Haiopeiaus Erlangen, wegkalkuliert, wegrationalisiert,
weggespart.
Einigen Jahren später, grade diesenfehlenden Schütz
Schalter, führte an einem schönen Tag, zum Zusammenbruch dergesamten
italienischen Stromnetzwerk und zum Nationalen Black-out.
An dem
Tag, zog von Nordwesten her,von der Biskaya also, als Ratatouille eines
ehemaligen mächtigen Wirbelsturmsaus der Karibik, so ein halbes
Orkänchen durch die Schweiz.
Der Sturm brachte jede Menge
Blitzeund Donner und Windböen mit, und einer dieser Blitze traf und
fällte dort aufeinem Berg einen Baum.
Der Baum wurde von den
halbenorkanartigen Windböen erfasst und auf einen Überlandstrommast, der
AKW Strom indas Kernkraftwerk freie Italien führte, geschleudert.
Die
Eidgenossen, erhaben, staatlichblind und stolz ihrer eigenen Apathie
wegen, wie sie nun mal sind, und wie nurdie so sein können, hielten die
Klappe.
Die hielten die Klappe, weil so einKasus, dass sich aus
einem hierher gelaufenen halben Orkan aus dem Nordwestendes Globus ein
Blitz löste, der in Italien das Licht ausknipsen würde, einfachundenkbar
war.
Hinzu kam, dass der Fall, dass einBlitz einen dämlichen Baum
in den Schweizer Bergen umhaute, der wiederum eineÜberlandstromlinie
kappte, der wiederum in Italien zum nationalen Black-outführte, weil
Siemens geschummelt hatte, nicht in ihre eidgenössisches
Statutvorgesehen war.
Und daher denen völlig unbekannt undbedeutungslos.
Und
so, während in Italien dieMenschen, die den ganzen Mist, der aus der
anderen Seite des Brennerpasseskommt, für besser und wichtiger als den
eignen heiligen Mist halten, die, diebei Weitem all die Kacke, die aus
Deutschland nach Italien runter plätschert,als willkommen heißen.
Die,
die den Nachbarmisthaufen alsviel besser und viel konsistenter als den
wahren, eigenen heiligen Mist zubetrachten und zu ehren wissen, merkten
nichts davon und dämmerten weiter vorsich hin.
Während die also in
demVerantwortung abnehmenden Schatten dem skurrilen, fragilen
Siemens-Lügenhausschlummernd und selig vor sich hin von Heldentaten und
gigantischen Wagnissenim Schatten der Selbstgefälligen träumend sich
sicher und wohlbehütet fühlten,gingen in ganz Italien fast schlagartig
die Lichter aus.
Sie wurden wach, als der ersteStromverteiler in
Italien sich wegen Überlast abschaltete und ihreEspressomaschinen nichts
mehr hergaben.
Das war aber schon zu spät, denn mitder einen,
sich wegen Überlast abschaltenden ersten Komponenten desitalienischen
Stromversorgungsnetzes ging sein Nachbar sofort in überlast undschaltete
sich ebenfalls aus.
Somit war der Dominoeffekt in Ganggesetzt worden und konnte nicht mehr gestoppt werden.
Brav,
wie auf Kommando schaltetesich wegen Überlast, immer rasanter, immer
schneller, einer nach dem anderen,alle Stromerzeuger des Landes ab.
Am
Ende der Misere breitet sich derbarmherzige Mantel der Dunkelheit
diskret und taktvoll über das stolze Land derHeiligen, der Dichter und
der Seefahrenden aus, über das Land des staatlichenBeamtentums, der
Kommunisten, der Gewerkschaftsfunktionäre und der Pasta aldente
Anbeters, über das Land der zuverlässigen urbanen Ordnungshüter und
der„vu gunbrà“ aus Afrika.
Über das Heilige Land derItalianucci
also, die nun zapfenduster geworden war, brach Panik aus; keinSchwein
verstand was los war und kein Schwein wusste Rat.
Und ich stand alleine da, alsGastarbeiter im eigenen Land, ganz alleine zwischen beiden Fronten.
Dort
sollte ich unter diesenUmständen eine Anlage anfeuern, die aufgrund
Italo-germanischer überheblichereinfältiger Dummheit nie richtig
funktionieren konnte und deshalb zum teurenhalben Fiasko wurde.
===00000===
Auf
einmal, nach so vielen Jahren inDeutschland und um die ganze Welt, nach
all dem Scheiß, den ich über Italien inDeutschland von der Presse, aus
dem Radio und Fernsehen, aus Talkshows und inden Kneipen, von
Journalisten, von Politiker und vom einfachen Volk gehörthatte, bat sich
da eine Möglichkeit.
Da bat sich auf einmal die
einmaligeGelegenheit, vor Ort in Italien, den Deutschen und den
Italienern gemeinsam beider Arbeit auszuspähen.
Endlich bat sich die Gelegenheitherauszufinden, was da zwischen den beiden Völkern wirklich los war.
Nach
so viel fast rabiater, manchmalberechtigter, aber fast immer böswillig
dargestellter, verdrehter undsarkastischer Kritik an Italien und seinem
Volk wollte ich endlich wissen, waswohl von deutscher Sicht aus Trumpf
war.
Den Grund, warum es so war, denahnte ich seit langem schon.
Den
ahnte ich schon seit Komárno,seit einigen Jahren ahnte ich den schon,
seit ich an Land und nicht mehr inmeiner vertrauten Umgebung auf See
war, ahnte ich den schon.
Ja, ich war mir fast sicher, dassich mit meinen Vermutungen Recht hatte.
Ich hatte es wahrscheinlich nur nochnicht wahr haben wollen, denn sonst hätte ich auch meine Einstellungen revidierenmüssen.
Also, ich legte mich auf die Lauer,und um besser beobachten zu können, stellte mich erst mal doof an.
In Monopoli, da gibt es in derAltstadt viele kleine Gassen und enge Straßen mit kleinen Läden, „Tante Emma“ähnlich.
Dort, wo die einfachen Menschenleben, findet man auch kleine handwerkliche Familienbetriebe aller Art.
Frisöre,
die nach altem Brauch undZunft nach dem Rasieren mit kleinen Scheren
auch noch die Ohren- und Nasenhaareihrer Kunden abschneiden.
Schneider
und Schuster und kleine,fast geheime von den Frauen des Hauses geführte
Restaurants, die vor allem denFrischfisch, den ihre Ehemänner nachts
fischen, nach uralten Rezeptenzubereiten und in vielen Varianten
tagtäglich anbieten.
Monopoli ist nicht allzu groß,Monopoli ist
auch nicht allzu klein, Monopoli ist eine Provinzstadt, die imSommer
auch von Touristen besucht wird.
Es gibt nicht allzu viel Tourismusin der Stadt, die Lokale der Stadt sind aber trotzdem immer gut besucht.
Die Menschen dort sind fleißig, wennnicht auf dem Bau, dann arbeiten sie in kleinen Industriebetrieben außerhalbder Stadt.
Wenn nicht in der Landwirtschaft,dann in der Gastronomie.
Wenn nicht in der Fischerei, dann amHafen oder an beiden Orten, wenn nicht in der Stadt, dann in der unmittelbarenUmgebung.
Ja,
die Menschen in Monopoli, diesind fleißig - reich sind die Menschen
dort nicht, es reicht aber zum Leben,denn die sind bescheiden und
zufrieden mit dem, was sie haben.
Im Sommer spielt sich das Leben
derLeute in Monopoli auf der Straße ab, die Gassen und engen Straßen der
Altstadt,die während der Hitze des Tages fast wie ausgestorben sind,
leben abendsförmlich auf.
Während ältere Menschen vor
ihrenHaustüren sitzen, leise miteinander sprechen und die Frische des
Abendsgenießen, spazieren junge Eltern mit ihren Kindern an der
Promenade am Meerentlang.
Andere gehen irgendwo in eines dervielen Restaurants eine Pizza essen.
Gleichzeitig
flitzen halbwüchsigeTeenager mit ihren verdammten Mopeds in
halsbrecherischem Manöver in den engenStraßen der Stadt herum, und
keiner meckert denen nach.
Mithilfe eines
portugiesischenKollegen, der auf der Baustelle für ein
deutsch-italienisches Subunternehmenarbeitete, fand ich dort eine zu mir
passende Wohnung.
Mehr als eine Wohnung, es war einganzes Haus,
was ich mir da gemietet hatte, es war einfach drollig und
ulkigzugleich, denn so was hatte ich noch nie gesehen.
Ein Haus
mit vier Zimmern, keinezweihundert Meter vom Meeresstrand entfernt und
mit einem Badezimmer, das vorkurzem total renoviert worden war.
Das
Haus hatte vier Etagen, dennalle vier Zimmer, die lagen eines über dem
anderen und waren durch einenoffenen Treppenschacht, der sich von unten,
von der Küche aus, nach oben zog,miteinander verbunden.
Die
Zimmer waren klein, gerade ebenzehn Quadratmeter groß vielleicht, wobei
gut ein Drittel davon von demTreppenschacht in Anspruch genommen wurde.
DieTreppenstufen
und das Bad waren mit Marmor bepflastert worden, das Schlafzimmerin der
dritten Etage und das Zimmer, das ich eventuell als
Schreibzimmerverwenden wollte, auch.
Nur die Küche hatte noch den altensteinigen Boden aus dem dreizehnten oder vierzehnten Jahrhundert.
Nur das Schlafzimmer in der drittenEtage und das andere Zimmer in der vierten Etage hatten verputzte Wände.
Das Zimmer auf der zweiten Etagesamt Badezimmer nebenan und die Küche hatte man so rustikal wie damals erbautgelassen.
Die
dicken, festen Granitblöcke derMauern des Hauses hatte man so belassen,
frei und naturell wie damals, wie deralte Kaiser Karl der Fünfte seine
Festung dort in der Nähe auch gebaut hatte.
Das Ganze sah
wirklich teutonischaus, würdevoll und arkadisch, nach Verdi und Mozart
Requiem klängen schmeckend,nach Wagnerianischen Geistern und Gespenstern
vibrierend, zu Mönchen ähnlichenBußgebeten und gutem Seelensaatgut
anregend.
Verdammt, was hatte ich mir da bloßfür ein uraltes ehrenwürdiges Rattenloch gesucht.
Ein
Tisch, ein Stuhl, ein Gasherdzum Kochen, eine Spüle, ein Kühlschrank
und ein Küchenschrank, das war dieEinrichtung der Küche.
Teutonisch einfach, spartanischpraktisch.
Die Küche hatte kein Fenster, da waraber ein Loch, gerade mal 20 mal 30 Zentimeter groß, in der meterdicken Mauer.
So ein Loch, wie man es auf altenBurgtürmen sieht, vergittert und verglast natürlich, das war das Fenster.
Das war der sommerliche Dunstabzugdes Küchenherdes.
Während der kurzen süditalienischenWinter diente das gesamte Haus als Abzugshaube über dem offenen Treppenschachtnach oben.
Erst ab der zweiten Etage gab esFenster, einer kleinen Klosterzelle ähnliche Fenster je Zimmer.
Auf
dem blitzblanken uraltensteinigen Boden der Küche, da lag auch ein
Teppich, und der passte meinemErachten nach nicht zu der Würde des
uralten Rattenlochs, und den wollte ichweghaben.
Darunter aber verbarg sich derDeckel der Einstiegsluke zum Trinkwassertank des Hauses.
Den
Teppich hatte man darauf gelegt,damit kein Dreck durch die Fugen des
Deckels in den Trinkwassertank fiel, denndas Haus war nicht an das
Aquädukt der Stadt angeschlossen.
Es war nicht angeschlossen, weil dasHaus, genauso wie viele andere Häusern der Altstadt, unter Denkmalschutz stand.
Man
hätte es eventuell an diezentrale Wasserversorgung der Stadt
anschließen können, das hätte aber sehrviel Zeit, sehr viel Bürokratie
und sehr viel Geld gekostet.
Schwarz konnte die Eigentümerin
desHauses es nicht mehr anschließen lassen, denn sie hatte sich mit der
nörgelndenNachbarin in die Wolle gekriegt.
Die missvergnügte
Nachbarin warweder ein Engel des Friedens noch des guten Zusammenlebens,
sie war aber nichtbös, sondern nur etwas sonderbar.
Sie lebte allein und einsam und wardeswegen etwas verbittert.
Deswegen
hätte sie ohne Zweifelsofort Terror gemacht, wenn es jemand bei Nacht
und Nebel gewagt hätte, denuralten steinigen Gassen-Belag aufzuheben, um
die zentrale Wasserversorgung derStadt, abusiv anzuzapfen.
Sie
hätte dann ohne zu zögern sofortdie Vigili Urbani, das Ordnungsamt also,
angerufen und das wäre derHauseigentümerin sehr teuer zu stehen
gekommen.
Das hätte sie bestimmt getan, dieswurde mir eines Tages
von dem anderen Nachbarn nebenan, dem altenSchulhausmeister im
Ruhestand, gesagt.
Er hatte mir auch hoch und heiligversprochen,
falls sie nicht endlich Ruhe geben wollten, irgendwann beidenHennen den
Hals umzudrehen.
Das Haus hatte zwar keinen
direktenTrinkwasseranschluss, dafür aber einen zehn Kubikmeter fassenden
Wassertank alsTrinkwasserreservoire zur Verfügung, der unter dem
Küchenboden ausgegrabenworden war.
Die Einstiegsluke auf dem Tank
warmit einem Deckel versiegelt, und auf dem Deckel lag, damit kein Dreck
insWasser fiel, der abgenutzte und abgewetzte Teppich, den ich nun
weghabenwollte.
Dazu, alles in Nacht- undNebelaktionen abusiv
gebaut und im Boden versenkt, gab es auch einen Drucktankmit eingebauter
Wasserpumpe, wobei das Wasser nach Bestellung per Tankwagengeliefert
wurde.
Das fand ich natürlich sehrvernünftig und praktisch zugleich, der Teppich blieb also.
Nur das gesamte Abwaschabflusssystemund die Sanitäranlage des Hauses waren an das Abwassersystem der Stadtangeschlossen worden.
Das
hatte die einfallsreiche undresolute Hauseigentümerin anbringen lassen,
als die bizarre und denunzierendeNachbarin nach einer von den vielen
Auseinandersetzungen, die fast täglichzwischen den beiden Hennen
ausbrachen, mit Kreislaufproblemen im Krankenhauslag.
Dies alles natürlich in einer Nacht-und Nebelaktion, abusiv versteht sich von selbst, nicht wahr?
Somit
brauchte ich nicht, wie vieleandere Einwohner der Altstadt auch, das
öffentliche Bad- und Toilettenhaus zubenutzen, das unterirdisch in der
Mitte der Piazza nebenan zur Verfügung stand.
Das fand ich noch besser, nochpraktischer, noch vernünftiger.
Elektrischen Strom brauchte ich auchnicht zu bezahlen.
Einfallsreich,
wie dieHauseigentümerin nun mal war, hatte sie, weiß Gott nur wie, sich
auch mit derStromversorgung zu helfen gewusst.
Denn die gesamte
Stromversorgung desehrenwürdigen Rattenlochs war auch auf Stadtkosten,
versteht sich von selbst,nicht wahr, auch abusiv also an den
Stromverteilerkasten, der neben derEingangstür stand, angeschlossen
worden.
Das fand ich als Mieter noch besser,noch praktischer, noch vernünftiger als vernünftig.
Alles, was ich brauchte, war alsoGas für den Kochherd, Futter und Bettwäsche für meine Koje, mehr nicht.
Einen Fernseher hatte sie mir auchbesorgt und ein Radio für die Küche, das hatte ich mir selbst gekauft.
Das
war meine Wohnung in Monopoli,alt, drollig und ulkig, sie gefiel mir
aber gerade deswegen vielleicht aufAnhieb und gerade, weil das für mich
ungewöhnlich war und noch dazu, weil dieAltstadt in Monopoli wirklich
blitzeblank und Meister proper sauber ist, dennahm ich.
===00000===
»Wir
sind dabei, denen dem Kessel inArsch zu fahren,« -sagte ich einige Tage
später zu meinem Bauleiter- »dieAbgastemperatur im Kessel ist leicht
gestiegen, gleichzeitig aber sind dieTemperaturen des Dampferhitzers um
einiges gefallen. Ich muss mehr Brennstoffals sonst geben, ansonsten
erreiche ich nicht die vorgeschriebenen Sollwerte«,erklärte ich ihm
noch.
An dem Nachmittag war derKontrollraum vollbepackt mit Bakaluten und Pseudoexperten aller Art.
Das
gesamte Siemens-Management warzur Stelle, unsere Kesselbrigade war da,
und der Bauherr samt den seinen hattesich auch die Ehre gegeben.
»Das liegt an der Qualität desBrennstoffs,« sagte der Oberclown aus dem Siemens-Zirkus, der zugehört hatte.
Verdammt
noch mal, wir starteten dieAnlage nur noch während des Tages, das hieß
aber auch, dass ich um fünf Uhrmorgens auf die Baustelle trabte und erst
gegen zweiundzwanzig Uhr Feierabendhatte.
Das hieß aber auch, dass ichgeschlagene siebzehn Stunden an den Monitoren saß, denn keiner der Artistenkonnte den Kessel fahren.
Schwafeln
konnte die alle wie dieWeltmeister, den Ofen am Brennen halten aber
nicht, das war auch ein Problemfür mich, ich lebte nur noch von Kaffee
und Belegte-brötchens, aus der Kantine,bei Pasquale.
»Wenn ihr
glaubt, dass icheuretwegen den Kessel versaue, meine Herren, dann liegt
ihr falsch, die Rohreim Kessel sind langsam am verkalken, und Kalk wirkt
wie eineIsolierungsschicht. Erst müssen wir das Wasser im Kessel
wechseln und danachnach der Ursache der Kontamination suchen.
»Das Wasser ist gut«, protestierteder Computer Depp
Ȇberlegt
euch mal gut, was in dennächsten Stunden geschehen soll, meine Herren,
denn sonst lasse ich ein Casinovom Stapel, der euch alle in die Hölle
befördert,« sagte ich noch in die Rundeder Besserwisser, ohne mich um
den Computeronkel zu kümmern.
EineSiemens-Katastropheneinsatzkonferenz
wurde sofort einberufen, all denSiemens-Vollidioten verschwanden aus
dem Kontrollraum, und ich hatte meineRuhe.
Zehn Minuten später rief mich derBauleiter und bat mich, den Kessel, außer Betrieb zu nehmen.
Als wir später das Wasser aus demKessel abließen, war es rotbraun.
»Gratulieren, meinen Herren, ihrhabt uns den Kessel und wahrscheinlich auch die Turbine versaut.«.
Mehr sagte ich nicht, als ich dasWasser aus dem Kessel sah, und die Herren Experten hielten betroffen dieKlappe.
Der
Lord der kleinen grünenMenschen, der nicht auf den Kopf gefallen war,
bestand darauf, dass der Kesselnur mit destilliertem Wasser wieder
gefüllt wurde, und das lieferte er uns aucham selben Tag noch.
Das taten wir auch, und am nächstenTag feuerte ich den Kessel wieder an, und der Zirkus, fing noch mal von vornewieder an.
Nach drei Betriebstagen war dasteure destillierte Wasser genauso beschmutzt wie alles Wasser davor.
===00000===
Während des Sommers ist Monopoli abdreizehn Uhr wie ausgestorben.
Alle
Geschäfte, bis auf die Bars undCafés, sind dicht, sogar der
anarchistische Autoverkehr in den engen Straßender Stadt kommt dann zum
Stillstand.
Nichts bewegt sich, denn es istMittagzeit, die Menschen sind beim Mittagessen.
Im
Winter erst ab fünfzehn Uhr undim Sommer ab sechzehn Uhr geht es in den
Straßen von Monopoli wieder rund,während dieser Zeitspanne haben die
Touristen nichts zu befürchten.
Erst ab dem Moment, wo die
Geschäftewieder aufmachen und das Autoverkehrsinferno in den Gassen und
Straßen derStadt aufs Neue losbrodelt, müssen die Touristen aus dem
hohen Norden wiederAngst und Bange um ihr Leben haben.
Am besten kann man dieses Phänomenunterm Sonnenschirm auf der Terrasse des Café Roma beobachten.
Wenn
ich dort mutterseelenallein bei40 Grad in der Sonne mein Bier trank und
auf die menschenleere Piazza blickte,erspähte ich manchmal einige
Menschen, die ziellos in der glühenden Hitzewanderten.
Meistens
waren sie zu zweit, mitkurzen Hosen, Schlapphut, großen dunklen Brillen
und Rucksack, mit Sandalenohne Socken an den Füßen und eine
Plastikflasche Trinkwasser in der Hand, dasdurch die Hitze fast am
Kochen war.
Beide mit einem Fotoapparat auf derBrust, manche
hatten in den engen Gassen der Altstadt auch ein Fernglas nochdazu,
torkeln ziellos, kurz vom Hitzedelirium und nicht allzu weit von
einemHitzschlag entfernt, in der glühenden Mittagshitze eines
hochsommerlichen Tagesin Monopoli bei 45° im Schatten durch die leeren
Gassen und Straßen derStadt.
Das sind garantiert deutsche, esmüssen deutsche sein, denn normale Menschen, die tun so was nicht.
Die
müssen deutsche, oder zumindesten Bazillen aus dem Höhennorden, was in
diesem Fall, versteht sich vonselbst nicht wahr, dass gleiche wäre, denn
die Einheimischen, die sitzenmittags zu Hause und mampfen Pasta al
dente, dachte ich mir, immer wieder, wennich solche fast gespenstische
Gestalten in der brütend schwülen Mittagshitzedurch die Gasse der
Altstadt wandern sah.
Warum aber, dieselben
bescheuertenwildfremden Mittagswanderers aus dem hohen Norden sich,
sobald sie den einsamenalten Mann erspähen, der auf der Veranda der Bar
Roma siezt, sich an ihnheranschleichen, das habe ich bis heute noch
nicht kapiert.
Triefend vor Schweiß und fast wieein altes
Dampfross dampfend, mit reichlich leeren Bierflaschen vor sich
stehend,fast unbeweglich sitzt der alte Mann da, nur seine Augen
verraten demaufmerksamer Betrachter, dass er noch lebt.
Nur sein
rechter Arm, indem er dieFlasche, die vor ihm steht, mit Bedacht anhebt
und zum Munde führt, zeugtdavon, dass der alte Mann sich auch noch
bewegen kann.
Und sie haben auch noch,wahrscheinlich weil die
Hitze ihre denk vermögen gewältig eingeschränkt hat,der Courage so einer
Gestalt anzuquaken.
Warum sie ihn aber sofort aufDeutsch anquaken, das habe ich mir noch nie erklären können.
»Grüß Gott, von wo kommen Sie denn,« so sprach mich aber, das neugierige Volk aus dem Norden meistens an.
»Aus Italien«, antworte ich immer kurzund bündig und ziemlich zugeknöpft.
Ab
dem Moment fingen bei denen dieProbleme an, denn meistens waren es
ältere Ehepaare, die mich da ansprechen,und alte Menschen sind
bekanntlich schwer von Begriff.
Die schauen mich zuerst ziemlichperplex an, danach zählen sie brav und penibel all meine leeren Bierflaschenauf dem Tisch.
»Das glauben wir nicht«, sagen diedann fast immer, mit knallharter felsenfester Überzeugung.
Ja, was denn nun? Bin ich vielleichtein Lügner, verflixt noch mal.
Ab
dem Moment aber war das Eisgebrochen, und es hing nur noch von meiner
jeweiligen Laune ab, ob das Gesprächweiter geführt werden würde oder mit
einem, »Doch, bin ich wirklich, aber Siemüssen mich jetzt
entschuldigen, ich muss weg.«.
Meistens haute ich dann schleunigstab.
Denn
deutsche Touristen, die in derMittagshitze eines süditalienischen
Hochsommertages mit hochrotem Kopf kurz voreinem Hitzschlag stehend
trotzdem in der Mittagshitze spazieren gehen, die sindin meinen Augen
nicht ganz dicht.
Wenn aber dieselben deutschenTouristen einem
wildfremden alten Mann, der in derselben Hitze bei 45 Gradunter einem
Sonnenschirm Bier trinkt, dumme Fragen stellen, dann haben dieschon
einen Knall.
Darum hau ich meistens ab.
Wahrscheinlich,
um der allzu großen,fast unnatürlichen Hitze zu entgehen, die wir ältere
Menschen seit einiger Zeitim Süden Europas spüren und unter der wir
leiden, schaffte ich es doch, nachBremen zurück, zu dampfen.
===00000===
Bremen ist voll von Geschichten,denn
Bremen ist Geschichte, die Geschichte Bremens ist voll von Menschen,
dieGeschichte machten und von Menschen, die Geschichten sind.
Die Geschichte Bremens ist dieGeschichte seiner Menschen, denn sie haben die Geschichte Bremens geschrieben.
Die
Webstühle, die im Störtebeker zuTrennwänden zwischen den Tischen
umfunktioniert worden sind, konnten Bände überdie Menschen erzählen, die
an solchen Arbeitsgeräten zwölf Stunden am Tagzuerst sieben, später
sechs Tage die Wochen Jutesäcke gewebt hatten.
Die Einzigartigkeit Bremens ist inder Besonderheit seiner Menschen, die durch nichts klein zu kriegen sind, zufühlen.
Seine Kraft ist in der Gelassenheitseiner Bürger zu spüren.
Seine Stärke an seiner Festigkeit zuMessen.
Seine Beständigkeit in seinerAusdauer zu suchen.
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Im
Andechs Wirtshaus habe ich es imLaufe der Zeit, was auch nicht so
einfach war und sehr viel konsequenteÜbungsausdauer und starke
Willenskraft benötigt hatte, doch zu etwas gebracht,denn dort habe ich
mich auf Menschen mit dem „Ich muss pissen“-Ausdruck imGesicht
spezialisiert.
Da gibt es den resoluten Herrn, dersich mit felsenfester Mimik fragt, was die Welt kostet und sich auch sobenimmt.
Der
unerschrocken einige Male imKreis durch das Lokal läuft, bevor er
endlich an der Wand ein kleines Schildsieht, auf dem „Toilette“
geschrieben steht und ein Pfeil, der nach untenzeigt.
Genau in dem Moment fangen bei demMann die Probleme an.
Denn
genau unter dem Hinweisschildstehen als Gefälligkeit des Hauses für die
vierbeinigen Freunde der Gäste zweiHundefutternäpfe, der eine fürs
Trinkwasser, den andere fürs Hundefutter, aberpartout keine Pissbecken.
Erst dann, wegen des aufdringlichenDrucks auf seine Blase, fragt
so ein Mannesbild von Herrn mit herrischer Stimmeund verärgertem Blick
eine der freundlichen und netten Angestellten, wo denndie Toiletten
seien.
Dem sage ich nichts.
Denn ein „Was kostet die
Weltonkel“mit dem „Ich muss pissen“-Ausdruck im Gesicht, die nicht
freundlich fragen, woMann pissen gehen kann, der kann sich meinetwegen
ruhig in die Hose pinkeln.
Nein, dem sage ich nichts.
Ganz
im Gegenteil zu denBierkumpanen an den Tischen, die, bevor ihr Rest Bier
im Glas schal wird, aufdie Schnelle pissen gehen wollen.
Solche
Kameraden, die erkenne ichsofort, und bereitwillig und mit vollem
Verständnis für das dringende Anliegendieser Biergenossen, zeige ich
denen postwendend dem Weg nach unten zu denerlösenden Räumen.
Da
gibt es auch die unbekümmerte,resolute junge Frau, die nicht lange
herumfackelt und wenn sie mal muss, klarund deutlich mit charakterfester
Stimme fragt, wo eigentlich die verflixtenKlos wären. Solche Menschen
bekommen sofort von mir den befreienden Hinweis.
Da gibt es aber auch die schüchterneDame.
Sie
ist die scheue Grazie in Person,sie, die so unschlüssig um sich
blickend, fast über den Flur schwebend, fastunauffällig im Lokal
umhergeht. Spätestens bei der zweiten Lokalrunde bleibtsie normalerweise
verwirrt vor dem trügerischen Toilettenhinweisschild an derWand stehen.
Der Pfeil auf dem Schild, der zeigtnach unten, direkt auf die
Hundenapftöpfe, und so flehend um Hilfe, ängstlichsuchend und mit den
Augen bettelnd schaut sie sich verwirrt und in Not um.
Bei dem Anblick solch menschlichennot wird mir gleich warm ums Herz.
Klar, dass ich ihnen allenbereitwillig helfe, denn es könnte ja sein, dass gerade sie die eine ist, dieden Opa-komplex hat.
Man kann nie wissen, nicht wahr?
Die
tut mir ja so Leid, aber soleid, dass ich ihr, um ihre Schüchternheit
nicht zu verletzen, mit fastkonspirativem Blick zeige, wo die
Wendeltreppen zu den lang ersehntenSanitäranlagen sind.
Mit
dezenter Scham dann, leichterrötet bedankt sich die junge Dame mit einem
Hauch von einem Lächeln undsprintet gleich los zu den rettenden Stufen,
und mein Tag ist dann beim Anblickso viel anmutender bezaubernder
Unschuld gerettet.
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Damals,warf
ich das Handtuch, weil ich merkte, dass für Änderungen oder
Verbesserungenkein Spielplatz vorhanden war, dass es schlicht und
ergreifend nicht möglichwar, mit den Menschen seien sie Italiener oder
Deutschen gewesen, zukommunizieren.
Ichwahrnahm, dass ich das
Spiel verloren hatte, aber nicht, weil ich nicht wusste,was zu tun
gewesen wäre, oder nicht in die Lage, zu spielen gewesen wäre.
Ichmusste
das Handtuch werfen weil für die nötigen Änderungen an der Anlage,
dieeiner guter und sicherer Betrieb, garantiert hätten, zu spät war.
Ichmusste
das Handtuch werfen, und freier Hand die Helden, die sich
SiemensFacharbeiters schimpften und der deutsche Wertarbeit in die
Weltrepräsentierten lassen, nicht weil die mächtiger als ich waren, nein
so war dasnicht.
Ineinem anderen Land und besonders in
Deutschland ich hätte sie alle in dem Arschgetreten, und mir die Polizei
geholt, sie alle Anzeigen wegen Gefährdung vonMenschenleben,
Umweltverschmutzung und verstoß gegen di
elementarstenUnfallverhütungsvorschriften auf eine Baustelle.
InItalien,
in Apulien, in Monopoli, das wäre nahezu, wenn nicht schlicht
einfachunmöglich gewesen, denn in Italien, bei den Behörden und den
einschlägigenAnstalten des Landes, herrscht zu viel Korruption und
Gleichgültigkeit undServilismus.
Ichmusste das Handtuch werfen,
weil der Bauherr und Siemens in Monopoli einigesehr Einflussreiche
alliierten hatten, die von dem Kommunale, bis zu derRegionale und
nationaler Politik, bis zu der höchsten Sphäre der Industrie desLandes
reichten, wo nur das Geld, Millionen von Euros also, zählt und
dieMenschen und der Umwelt nicht anderes als fast belanglosen
Erscheinungen sind.
Darummusste ich das Handtuch werfen, ich war aber nicht der Verlierer.
Monopolihatte verloren, nicht ich, und mir ihr ohne Ausnahme alle ihre Einwohner, unddas tut mir wirklich leid.
Inder Tat, das war eine der weniger Male, wo ich so gern und von ganzen Herzen,unrecht gehabt hätte:
ENDE
venerdì 21 giugno 2013
DIE BAUSTELLE
Un uomo vale tanto quanto il suo grado di rispetto e considerazione per gli altri.
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La Storia di un Inceneritore.
La morte veglia su Monopoli -Bari La Motonave El Castillo La Motonave Condor Racconti di Mare
La Presidenta.
Seemannsgarn im Seemannsheim Vol 1
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